Kurzparken: Schnellschuss ärgert Bürger

Kurzparken: Schnellschuss ärgert Bürger
Viele begrüßen die neue Kurzparkregelung für Stein. Doch für die Durchführung vergeben Betroffene schlechte Noten.

So schön hätte alles sein können: Die ab 1. November für den gesamten Kremser Stadtteil Stein verordnete Kurzparkzone bringt die lang ersehnte Befreiung von Dauerparkern. Dazu gibt es noch Ausnahmeregelungen für Bewohner und Arbeitnehmer. Dennoch laufen bei der Bürgerservicestelle seit Donnerstag die Telefonleitungen heiß, weil die Dauerparkgenehmigung häufig an Kleinigkeiten scheitert.

Nach Einführung der gebührenpflichtigen "Grünen" Zone rund um das Zentrum waren viele, die im Kremser Stadtkern wohnen und arbeiten, mit ihren Autos nach Stein ausgewichen. Dort waren Parkplätze blockiert. In Stein hatte man darauf Abhilfe gefordert, weil Stammkunden von Geschäften und Lokalen ausgeblieben waren - der KURIER berichtete.

"Gut, dass die Kurzparkzone kommt. Dann haben die Kunden wieder Platz vor unserem Lokal", sagt beispielsweise Michaela Kendlinger, die ein Gasthaus führt. Darin sind viele einig. Nur: Dass Arbeitnehmer lediglich dann eine Dauerpark-Genehmigung erhalten, wenn ihr Fahrzeug auch auf sie zugelassen ist, führt einem Ansturm von Anfragen und Beschwerden.

Positives

"Gut, dass die Dauerparker weg gekommen, die alles blockieren. Und auch, dass es die Sondergenehmigungen gibt. Aber von meinen elf Mitarbeitern kommen drei mit dem Auto des Ehemannes oder der Eltern in die Arbeit", erzählt Apotheker Thomas Riedl. Elisabeth Spindelberger wird am Montag mit den Anträgen von mehr als 60 Mitarbeitern ins Rathaus gehen, damit nicht alle in ihrer Arbeitszeit ausrücken müssen. "Ich bin gespannt, wie das gehen wird. Viele unserer Leute kommen mit dem Auto des Partners oder müssen einen Firmenwagen nützen", sagt sie.

"Ich habe beim Magistrat gefragt, was meine Pensionsgäste machen sollen", erzählt Zimmervermieter Anton Buchmayr. Er erhielt die gleiche Antwort wie viele andere: "Darüber müssen wir erst nachdenken."

"Warum fragen sie die Betroffenen nicht vorher?", ärgern sich Betroffene. Den Vorwurf will VP-Vizebürgermeister Wolfgang Derler nicht auf der Stadtregierung sitzen lassen: "Natürlich haben die Beamten im Vorfeld Erhebungen gemacht und Gespräche geführt", betont Derler. Klar sei, dass noch einige "Kleinigkeiten" geändert werden müssten. Aber darum bemühe man sich.

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