Kupferdiebe bei der Innenministerin

Mikl-Leitner handelte den Deal aus, der jetzt teuer kommt
Seit Wochen treiben Kriminelle in Großharras, der Heimatgemeinde von Johanna Mikl-Leitner, ihr Unwesen und suchten sogar die Kirche heim.

In der Heimatgemeinde der Innenministerin kämpfen die Bewohner mit einem Sicherheitsproblem: Seit Wochen montieren Kriminelle in der Gemeinde Großharras, Bezirk Mistelbach, Kupferrinnen ab. Sogar vor der Kirche haben sie nicht haltgemacht. Die Bewohner sind wütend und frustriert. "Es reicht!", sagt Bürgermeister Josef Windpassinger.

In der letzten Maiwoche nahm der Spuk seinen Lauf. Vom Totenkammerl (Raum zum Vorbereiten der Begräbnisse, Anm.) in Großharras montierten die unbekannten Täter die ersten Dachrinnen und Abflussrohre ab. Zwei Tage später kehrten sie zurück. Diesmal nahmen sie die – nicht verschweißten – Abflussrohre der nahen Volksschule mit. Und auch den Zwingendorfer Friedhof durchforsteten sie nach Metall. "70 Vasen und Laternen haben sie mitgenommen", ist Pfarrer Edward Pacyga empört. Und auch hier "beehrten" sie das Totenkammerl. Und schließlich musste auch noch die Kirche selbst dran glauben. Als sich die Kirchengemeinde zur Fronleichnamsprozession aufmachte, entdeckte man auch hier fehlende Abflussrohre. "Jetzt haben wir auch Schäden an den Mauern. Denn die sind komplett nass geworden", berichtet der Pfarrer. "Diese Frechheit muss man einmal haben", schüttelt der Bürgermeister den Kopf. Die Rinnen und Abflussrohre bei der Kirche wurden schon ersetzt. "Jetzt gehe ich jeden Tag in der Früh nachschauen, ob sie eh noch da sind", schildert Pfarrer Pacyga.

Am vergangenen Wochenende kam schon die nächste Hiobsbotschaft. "Diesmal hat’s den Kindergarten in Zwingendorf erwischt", ist Windpassinger sauer.

Die Bewohner sind verunsichert. "Die Polizei ist verstärkt unterwegs. Aber es müssen einfach mehr Polizisten her", fordert er von seiner prominentesten Bewohnerin, Ministerin Johanna Mikl-Leitner, Unterstützung. Die Vermutung: Es dürften Täter aus dem nahen Tschechien ihr Unwesen treiben. "So etwas hat es bei uns noch nie gegeben", sagt der Bürgermeister.

Ein Trost bleibt: Die Diebe haben die Einfamilienhäuser bisher gemieden. Einbrüche verzeichnet man in der Gemeinde keine. Einzig aus einem Stadl wurde ein Traktor gestohlen. "Wir rufen jetzt alle dazu auf, die Augen offen zu halten und die Kennzeichen von verdächtigen Fahrzeugen zu notieren", so Windpassinger.

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