Kuhglocken stören Nachbarn: Polizei schritt ein

Kuhglocken
Skurriler Streit um Glockengebimmel auf einer Weide im Bezirk Neunkirchen.

Es gibt nichts, was es nicht gibt!“ Nebenerwerbs-Landwirt Johann Rumpler hätte nicht für möglich gehalten, dass ihm die Kuhglocken seiner Viehherde einmal Scherereien mit der Polizei einbrocken würden. Doch der Bauer vom Eichberg bei Gloggnitz, Bezirk Neunkirchen, sieht sich einer Anzeige wegen Ruhestörung konfrontiert. Eine Anrainerfamilie fühlt sich durch den Lärm der Kuhglocken belästigt und hat die Polizei eingeschaltet.

Weil er selbst nicht genügend Platz für seine 50 Stück Vieh hat, hat Rumpler bereits im Vorjahr eine Weide mit mehreren Koppeln von Nachbarin Leopoldine A. gepachtet. Ausgerechnet deren Sohn und dessen Frau haben Rumpler nun angezeigt. Die Kuhglocken würden die Nachtruhe stören und auch die Kinder hätten Angst, schildert Rumpler bei einem Lokalaugenschein auf der Koppel den Streit.

In die Haare geraten

Sieben Stück Vieh des Landwirten stehen seit 1. Mai auf der gepachteten Weide. Gleich am ersten Tag ist es zum Konflikt gekommen. Der Sohn der Grundbesitzerin wollte, dass der Bauer die Kuhglocken gleich wieder von den Hälsen der Tiere nimmt. „Ich habe ihm gesagt, dass sie mindestens drei Tage oben bleiben müssen, bis sich die Tiere an die Koppel gewöhnt haben. Wenn eine Kuh vor Nervosität türmt und sie hat keine Glocke oben, finden wir sie nie wieder“, sagt Rumpler.

An dem Tag, an dem er die Glocken ohnedies entfernen wollte, rief bereits in der Früh die Polizei an. Rumpler montierte die Glocken verärgert ab, er will die Sache nun aber von einem Rechtsanwalt prüfen lassen: „Kuhglocken gehören seit Jahrhunderten zur Viehzucht.“

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