Kinder missbraucht und gefilmt: Mann aus NÖ soll Videos verschickt haben
Die Chatgruppen auf der Plattform Telegram trugen unverdächtige Namen wie "Pure Schönheit" und "Landschaften", doch deren Inhalte waren nicht nur grauenhaft, sondern auch hochgradig kriminell.
Wie der KURIER erfuhr, hat die Staatsanwaltschaft Krems einen Mann im Visier, der via Telegram Videos und Bilder verschickt haben soll, die den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zeigen sollen.
Im Zuge der Ermittlungen konnten Kriminalisten auf den beiden Handys des Verdächtigen mehr als 50 Videodateien und 230 Bilder sicherstellen, die pornografische Darstellungen von Kindern zeigen sollen.
Damit nicht genug: Laut dem Strafantrag, der dem KURIER vorliegt, konnten Fahnder bei dem 51-jährigen Niederösterreicher auch eine Faustfeuerwaffe sicherstellen, die der Beschuldigte unbefugt besessen haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Verfolgung von Kriminellen auf dem Messenger-Dienst Telegram galt für Behörden lange Zeit als besonders schwierig. Das lag auch daran, weil das Unternehmen nur wenig Interesse daran gezeigt hatte, mit der Polizei oder dem Staatsschutz zusammenzuarbeiten.
Dies dürfte sich nach einem Gerichtsurteil in Indien etwas gebessert haben.
Nutzerdaten
Dort hat eine Lehrerin geklagt, nachdem über Telegram unrechtmäßig ihre Lernmaterialien verbreitet wurden. Ein Gericht hat dann entschieden, dass der Dienst entsprechende Nutzerdaten weitergeben müsse. Dem ist man nachgekommen und übermittelte IP-Adressen und Telefonnummern der Betreiber jener Kanäle, in denen das Material geteilt wurde.
Für das deutsche Bundeskriminalamt wurde zudem extra eine Kontakt-Email-Adresse eingerichtet, heißt es.
Traurige Bilanz
Besonders erschreckend: Mit mehr als 1.900 Anzeigen gab es im Vorjahr einen Höchststand wegen Kindermissbrauchsdarstellungen. Laut Polizei sind unter den Tatverdächtigen auch immer mehr junge Männer.
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