So ist man bei ETÖ überzeugt, dass 100 Prozent biologische Landwirtschaft in Österreich keine Utopie, sondern der einzige Weg aus der Krise ist.
100 Prozent Bio
Dass biologische, regionale, soziale und pestizidfreie Nahrung „weder teuer noch weltfremd, sondern langfristig das günstigste“ Zukunftsmodell ist, belegt der Verein nicht nur mit Studien. Auch das wichtigste Kontrollorgan - die Bio-Produzenten selbst - sind davon überzeugt.
Bei der Umsetzung ihrer Ziele ist ETÖ nicht auf politische Förderungen oder Verbote angewiesen: „Wenn jeder erkennt, dass der umweltfreundliche Weg der langfristig günstigste und effektivste ist, macht jeder freiwillig mit“, steht für Holzer-Rappoldt fest. Anschaulich zeigt dies das Konzept „enkeltauglicher Wald“.
In der Vergangenheit herrschte zwischen Biodiversitätsforschern und Förster Uneinigkeit über praktikable Bewirtschaftung. „Bei uns sind sie zum ersten Mal an einem Tisch gesessen und konnten Vorurteile aus dem Weg räumen“, erzählt die Projektleiterin aus der Wachau. „Noch in diesem Jahr werden wir über 100.000 Hektar Wald in Österreich enkeltauglich machen“, kündigt Bernd Poinsitt, Geschäftsführer des Waldverbands Steiermark, der Mitglied bei ETÖ ist, an. In naher Zukunft soll so ein Viertel der österreichischen Waldflächen nach der Vision von ETÖ bewirtschaftet werden.
Dabei setzt der Verein nicht auf Verzicht und Verbote, sondern lenkt den Blick auf das Positive. Um die Bevölkerung mit ins Boot zu holen, setzen die „Enkeltauglichen“ auf Bewusstseinsbildung. Dafür wird nun über die sozialen Medien eine Kampagne zum Mitmachen gestartet. Eine eigenen Community muss sich ETÖ aber nicht zwingend aufbauen. „Alleine über die Kanäle unserer Mitgliedsfirmen erreichen wir rund drei Millionen Österreicher, ganz ohne Werbebudget“, so Holzer-Rappoldt.
Mittlerweile zählen etwa 200 Firmen zum Verein, neben 160 Bio-Bauern sind auch 60 Wissenschafter österreichischer Universitäten Mitglied. Die Finanzierung übernehmen die Bio-Pioniere selbst.
Info: www.etoe.at
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