Denn mit Produktionsabzug des Textil-Riesen Eybl Austria ist hier seither viel Innovation und neuer Unternehmergeist eingezogen. Unter einem Dach sind nun junge Unternehmen aus der IT- und Logistikbranche, genauso wie traditionelle Schlosser- und Installateursunternehmen vereint.
Nachnutzung als Herausforderung
Zwar war die ecoplus schon seit 2009 Eigentümer des Areals, die Neuausrichtung entstand aber aus der Not heraus, wie Geschäftsführer Roland Zellhofer erklärt. „Als die Firma Eybl 2017 ihre Produktion endgültig aus Krems abzog, stand man vor der Herausforderung, die Gebäude einer geeigneten Nachnutzung zuzuführen“, erklärt Zellhofer. „Von kleinen und großen Hallen bis hin zu Büroflächen“, sei alles vorhanden gewesen.
Dennoch war die Umwidmung kein leichtes Unterfangen: „Früher war hier nur ein einziges Unternehmen angesiedelt. Um es als Mehrmieterobjekt nutzbar zu machen, galt es einige behördliche Hürden zu stemmen“, schildert Zellhofer. Viele aktuell gültige Normen und Bestimmungen, beispielsweise den Brandschutz betreffend, hätte man erst durch bauliche Veränderungen am insgesamt 34.000 Quadratmeter großen Areal erfüllen können.
Aus eins mach mehr
Wie umfangreich das Sanierungspaket ist, welches zur Instandsetzung der Gebäude sowie deren Umgestaltung geschnürt wurde, wird im Bürobereich ersichtlich. Zwar ist dieser Komplex mit 15 bis 20 Jahren relativ neu, Großraumbüros und Ähnliches waren aber für ein Mehrmieterobjekt nicht passend.
Um keine Flexibilität bei Raumgrößen einzubüßen wurden in den günstigeren Mietkategorien adaptierbare Wände eingezogen. In Bereichen für „High-End-Kunden“ kamen bei der Abgrenzung Glaselemente zum Einsatz.
Blick ins Grüne
Als Prämisse der Umgestaltung galt, mit dem bereits Vorhandenen zu arbeiten. Das ursprünglich industrielle Design mit hohen Decken und sichtbaren Installationen blieb somit erhalten. Teils konnte man auch von ursprünglichen Bauweise profitieren. „So etwas würde man heute wohl nicht mehr bauen“, meint Zellhofer mit dem Blick auf die inmitten des Bürokomplexes gelegenen großzügigen Dachgärten.
Mit dem neuen Design sollte ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, dass „die Produktivität fördert“, so der Geschäftsführer. „Bis die Corona-Pandemie kam, verbrachten die Menschen tendenziell immer mehr Zeit am Arbeitsplatz. Umso wichtiger ist es, dass sie sich dort auch wohlfühlen.“
Büros bleiben trotz Homeoffice-Trend
Zwar hätten durch die Pandemie auch viele Firmen im Gewerbepark teilweise auf Homeoffice umgestellt, dass dieser Trend auch nach Corona im selben Ausmaß beibehalten wird, ist für Zellhofer aber nicht absehbar. „Unsere Mieter kommen weitestgehend wieder ins Büro zurück. Kaum ein Unternehmen hat bisher eine Reduktion seiner Mietfläche angestrebt“, meint der Geschäftsführer.
Möglich wäre dies übrigens einfacher als in anderen Mietobjekten. Diese Flexibilität schätzt auch Mieter Robert Siedl. Als sein Firmensitz in der Kremser Innenstadt zu klein wurde, fand er hier am östlichen Stadtrand eine Expansionsmöglichkeit für die Zukunft.
Austausch unter Mietern
„Von außen war das Gebäude nicht wirklich ansehnlich. Ich habe aber trotz der noch nicht ausgebauten Räume die Atmosphäre hier genossen und wusste, dass ich mich hier mit meiner Firma wohlfühlen kann“, erzählt der Geschäftsführer.
Neben der am Standort vorhandenen Infrastruktur wie Anbindung an das Glasfasernetz, öffentliche Erreichbarkeit und dem Gastronomieangebot am Areal, schätzt Siedl den Austausch mit den anderen im Gewerbepark angesiedelten Unternehmen.
Innovative Zukunft
„Ich kann mir gut vorstellen, dass der Donau Gewerbepark zu einem Start-up-Center werden könnte“, so der Unternehmer. „Wenn das Umfeld passt, kann hier Innovation wachsen.“
Neben dem Ausbau von weiteren High-End-Büroräumlichkeiten möchte man diese Positionierung auch seitens der Eigentümer verfolgen. So überlege man in Zukunft auch günstige Coworking-Spaces für Einpersonenunternehmen zu etablieren. Platz sei laut Zellhofer noch genügend. So könnten im Bürobereich jederzeit noch je nach Größe zehn bis 20 Unternehmen einziehen.
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