Krems: Murren über ruhende Baustelle

Krems: Murren über ruhende Baustelle
Viele Erklärungen erhielt der KURIER auf die Frage, warum an einer Bahnunterführung derzeit nicht gearbeitet wird.

Die könnte längst fertig sein, aber da rührt sich seit Monaten nichts“, maulen Kremser, die regelmäßig an der Baustelle für eine Eisenbahnunterführung im Stadtteil Landersdorf vorüber fahren. Die Politik hat angekündigt, dass die Anlage im Sommer 2012 benützbar sei. Doch der mutmaßliche Stillstand nährt ein Gerücht, das sich hartnäckig hält: Dass eben diese Politik die Anlage erst im Herbst, eröffnen wolle: Publikumswirksam vor der Gemeinderatswahl im Oktober.

Die neue Unterführung soll nach Jahrzehnten endlich die Anbindung des Stadtteils nach Norden verbessern. Denn ein Bahnschranken ist – auch wegen häufig stattfindender Verschubarbeiten – einen großen Teil des Tages geschlossen. Entsprechend heiß ersehnt ist die Fertigstellung.

„Ansässige Firmen und nicht zuletzt die Anrainer werden von diesem Umbau stark profitieren, hatte Bürgermeisterin Inge Rinke im Frühjahr 2011 bei einer Zwischenbilanz der 2010 begonnenen Arbeiten betont.

Die ÖBB haben jedenfalls ihren Part – die 600 Tonnen schwere Tragkonstruktion für die Schienentrasse – längst erledigt: „Wir sind baulich damit fertig. Was fehlt, sind die Lärmschutzwände. Die errichten wir aber in Abhängigkeit von den Straßenbauarbeiten, die das Land Niederösterreich durchführt“, erklärt Christopher Seif von den ÖBB.

„Die Bahnunterführung zwischen der Landersdorfer und der Wiener Straße und ein Kreisverkehr sollen ab dem kommenden Sommer eine Entspannung der Verkehrssituation bringen“, hat die Stadt Krems schon im April 2011 angekündigt und das im Jänner 2012 erneut verlautbart.

„Man kann die Senke der Unterführung nicht einfach ausgraben, ohne vorher eine Entwässerung zu bauen, sonst steht man bei Niederschlägen vor einem See. Also muss die Pumpe funktionsfähig sein“, bietet der Kremser Baustadtrat Heinz Stummer eine technische Erklärung. Natürlich hätten die Baufirmen während der extremen Kälte der vergangenen Wochen pausieren müssen. Eigenartigerweise freut man sich im klimatisch weniger begünstigten Waidhofen über das Wetter: „Bis auf die wenigen wirklich kalten Tage haben die Firmen an unserem Einkaufszentrum fast ohne Pause arbeiten können.“ Man liege genau im Zeitplan.

Im Zeitplan sei man auch bei der Kremser Unterführung mit allen Arbeiten.

„Welche Arbeiten? “, fragen sich Anrainer und Stadtteil-Bewohner. Schon Monate vor der Kälte habe sich auf dem Gelände nichts gerührt, behaupten Beobachter. „Mir haben Arbeiter erzählt, man hätte sie von der Baustelle abgezogen, damit sie nur ja nicht zu früh fertig wird“, schmunzelt ein Kremser, der nicht genannt werden will.

Das kann sich Heinz Schraml, für das Projekt zuständiger Leiter der Straßenbauabteilung 7, nicht vorstellen: „Meines Wissens war von Anfang an eine Fertigstellung im September 2012 geplant“, sagt dazu Heinz Schraml, Leiter der zuständigen Straßenbauabteilung 7, auf Nachfrage des KURIER. Etwas anderes sei ihm nicht bekannt. Wie Baufirmen die Arbeiten bis zu dem Termin einteilen, sei ihre Sache.

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