Krems: Ärger über frühere Sperrstunde
Die Wogen gehen hoch bei den Kremser Innenstadt-Gastwirten: Sie fürchten, dass sie durch strenge Initiativen gegen Vandalismus und Ruhestörung schmerzhafte Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Denn immer öfter werden Forderungen nach einer Vorverlegung der Sperrstunde laut.
In einem neuen Innenstadt-Gipfel will Stadtchefin Inge Rinke die Position von Gastwirten anhören. Immer mehr von ihnen sehen den Unterhaltungswert in der Stadt für Jugendliche gefährdet.
Martin Neger, Obmann des Vereins der Steiner Gewerbetreibenden, leidet derzeit als Veranstaltungsmanager zweifach unter einer aus seiner Sicht restriktiven Haltung der Kremser Stadtverwaltung.
Diese versuchte, die Sperrstunde für seine Clubbings in den Österreichhallen von fünf auf drei Uhr früh vorzuverlegen, berichtet er. „Was da an Geschäft entgeht, macht die Sache unwirtschaftlich. Außerdem will ich mir gar nicht vorstellen, was sich in der Stadt abspielt, wenn wir 800 bis 1000 Leute raus werfen müssen und die in die Stadt stürmen, weil sie weiter feiern wollen“, meinte Neger und drohte, die gesamte Veranstaltung abzusagen. So einigte man sich zumindest auf vier Uhr Früh.
Beislfest
Noch viel härter trifft ihn die Ankündigung des Magistrats, das Steiner Beislfest in der bisher bekannten Form nicht mehr zu genehmigen. „Heuer waren mit 30.000 Besuchern so viele Leute wie noch nie bei uns“, sagt Neger. Doch die Beschwerden einiger Anrainer über Lärm und zwei Raufereien im Nahbereich der Veranstaltung ließen die Beamten auf die Bremse treten. Sie fordern laut Neger eine Beschränkung der Besucherzahl, mehr Sicherheitsvorkehrungen wegen der angrenzenden Bundesstraße und eine andere Parkplatzlösung.
„Wenn es nach dem Lärm ginge, dürfte man das Volksfest im Stadtpark auch nicht durchführen“, argumentiert Neger. Zur B 3 stellen die Veranstalter ohnehin einen Bauzaun auf. „Man könnte auf der Straße für die paar hundert Meter eine Geschwindigkeitsbeschränkung mit 50 oder 30 km/h verhängen. Das kann keine Problem sein, für die Feuerwehr-Wettkämpfe hat man sie sogar gesperrt“, sagt Neger. Er appelliert an die Stadt, den wirtschaftlichen Aspekt nicht zu vergessen. Auch müsse man den vielen Studenten in der Stadt etwas bieten. „Wahrscheinlich wäre es das Beste, die Problematik grundsätzlich und in einem größeren Kreis zu diskutieren“, schlägt der Eventmanager Neger vor.
Aus dem Magistrat Krems heißt es dazu: „Solange kein Bewilligungsansuchen bei der Behörde vorliegt, können wir zu diesem Thema überhaupt nichts sagen. Bis dato ist kein entsprechendes Schreiben eingelangt.“
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