Kräuterlikör heizte Messerangriff in Baden an
In feinstem „Burgtheater-Deutsch“ erklärte der 19-jährige Gewalttäter der Haft- und Rechtsschutzrichterin am Donnerstag, dass er sich an den vermeintlichen „Amoklauf“ nicht erinnern kann. Kein Wunder, hatte Adam H. (19), bevor er in der Nacht zu Christi Himmelfahrt in Baden drei Bekannte, seine Freundin (16) sowie einen 63-jährigen Passanten mit einem Ringmesser teils schwer verletzte, sich unter anderem eine Flasche Kräuterlikör zu Gemüte geführt. Ob auch andere berauschende Substanzen mit ihm Spiel waren, wird ein toxikologisches Gutachten klären.
Körperverletzung statt Mordversuch
Auch wenn die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt und das Gericht die Tat nicht mehr als mehrfachen Mordversuch, sondern absichtlich schwere Körperverletzung einordnen, bleibt Adam H. weiter hinter Gittern. Die Untersuchungshaft wurde am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt um ein Monat verlängert.
Laut seinem Verteidiger, Wolfgang Blaschitz, sei sein Mandant kein „Amokläufer, der wahllos nachts auf Passanten losging“. „Es war ein Streit unter Bekannten, der angesichts des Alkohols eskaliert ist. Warum er auch seine Freundin verletzt hat, ist ihm völlig schleierhaft“, so Blaschitz.
Was die Tatwaffe anbelangt, so habe diese nur fünf Zentimeter Klingenlänge. Laut Ermittlern sei es diesem Umstand auch geschuldet, dass niemand von den Opfern lebensgefährlich verletzt wurde.
Markus L. erlitt bei dem Angriff eine Durchtrennung der Sehne des rechten Daumens. Amanda U. wies mehrere Schnittwunden im Gesicht sowie eine durchtrennte Sehne des Ring- und Mittelfingers auf. Fabian S. musste mit Schnittverletzungen im Brust- und Gesichtsbereich behandelt werden, Vinzenz F. erlitt eine Schnittwunde am Kinn. Außerdem wurde er mit einem Faustschlag zu Boden gestreckt.
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