Konflikt um Ruderclub eskaliert: Polizeieinsatz
Vereinsmitglieder rotteten sich zusammen, die Polizei rückte mit Blaulicht an: Ein Konflikt um das am 10. November – auf Antrag eines Gläubigers – zwangsversteigerte Vereinshaus des Clubs "Wassersport Union Wachau" (WSW) in Dürnstein in der Wachau ist Donnerstagabend eskaliert.
Als Vereinsmitglieder im Gebäude Taschenlampenlicht bemerkten, ließ ein Anruf von WSW-Rechtsanwalt Christian Hirtzberger Polizisten mit Blaulicht anrücken. "Clubmitglieder haben noch persönliche Gegenstände im Gebäude. Weil zunächst unklar war, wer da drin ist und die sich einsperrten, hatten wir Angst, dass etwas Unrechtmäßiges passiert. Als die Polizei kam, verließ einer mit einer Eisensäge das Gebäude", sagt Hirtzberger.
Personalien
Bei der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass es Mitglieder einer Gruppe waren, die den Verein überboten und das Haus um 130.000 Euro ersteigert hatte. Dabei auch das ehemalige Clubmitglied Helfried Hochmiller, ledig Jurtschitsch, und Wolfgang Stättner. Der erklärt die Situation so: "Vereinsobmann Christian Thiery hat uns am Tag der Versteigerung mitgeteilt, dass er keine Verantwortung mehr für das Gebäude übernimmt. Weil uns der Bürgermeister aufgefordert hatte, die zu übernehmen, sind wir angereist. Nur kann man das Haus nicht ohne Zutritt vor Hochwasser schützen. Als wir eine unversperrte Tür entdeckten, haben wir neue Schlösser installiert." Um Haftungsprobleme zu vermeiden, falls Jugendliche eindringen. "Ein verpfändetes Boot liege ja noch im Gebäude", meint Stättner.
Laut Landesgericht Krems ist der Eigentümerwechsel noch nicht rechtskräftig. Vorerst bleibt das Gebäude gesperrt. Pech für Olympiaruderer Julius Hirtzberger. Auch er habe kein Zugriff auf sein Boot, das er laut Mitgliedern für ein Rennen brauche. Der Verein will wegen Besitzstörung klagen und zeigt Hochmiller wegen Nötigung an, weil er die Vereinskassierin am Betreten des Büros gehindert habe. Hochmiller entspannt: "Wir haben alle Übernahme-Bedingungen erfüllt."
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