Konflikt um Hunde-Auslaufstrecke

Konflikt um Hunde-Auslaufstrecke
Drei getötete Rehe verschärfen den Konflikt zwischen Jägern und Hundebesitzern bei einer beliebten Spazierstrecke.
Konflikt um Hunde-Auslaufstrecke

Drei getötete Rehe fand Jäger Alfred Bichler aus Palt, Bezirk Krems, am Sonntag nur wenige Meter von einander entfernt auf einem Feld nahe den Donauauen in seinem Heimatort. „Das tut einem richtig weh“, sagt er. Nur einer der Fälle ist aufgeklärt: Eine Frau erstattete bei der Polizei Selbstanzeige: Ihre Hundeleine sei gerissen, ihr Hund habe ein Reh zu Tode gehetzt. Das zweite Reh wurde offenbar von einem anderen Hund – ebenfalls am Sonntag – tot gebissen. Beim dritten ist die Todesursache unklar. Für Bichler ein klarer Fall: „Hundebesitzer müssen ihre Verantwortung wahr nehmen“, fordert er.

Schon bisher gerieten Hundebesitzer aus mehreren Gemeinden und Jäger immer wieder in Palt, Bezirk Krems, aneinander. „Von überall her kommen sie mit ihren Hunden und lassen sie bei uns ohne Leine laufen. Wahrscheinlich, weil sie anderswo verjagt werden“, kritisiert Bichler aus Palt.

Gerda Wallner aus der Nachbargemeinde Paudorf bestätigt: „Ja, auch ich fahre gern nach Palt, weil man dort schön spazieren gehen kann. Das machen viele Leute. Man weiß ja oft gar nicht mehr, wo man seinen Hund ohne Leine laufen lassen kann, damit er sich austobt“, sagt Wallner. „Das mit den Rehen tut mir jedenfalls sehr leid.“

Allerdings habe sie selber erlebt und von anderen gehört, dass Jäger teilweise „aggressiv und niveaulos“ auf Hundebesitzer los gehen.

Tonfall

„Man muss den Ton in so einer Situation menschlich verstehen, weil wir Mitgefühl mit den Rehen haben“, erklärt Bichler.

„Im Wald besteht Leinen- und Beißkorbpflicht, im Freiland muss der Hund entweder Leine oder Beißkorb tragen“, erklärt dazu ein Polizeibeamter. „Ich sehe das etwas anders. Selbst wenn ein Hund ander langen Leine ist und beispielsweise ein Fasangelege aufstöbert, ist das schon ein Delikt“, erklärt Bezirksjägermeister Erhard Brandstätter. Er verurteilt entschieden, wenn Hundebesitzer nicht auf ihre Tiere achten. „Der Hund kann nichts dafür. Aber wer je erlebt hat, wie ein Hund ein Reh tötet, vergisst das nicht mehr“, sagt Brandstätter. Rechtlich gesehen sei es sogar die Pflicht eines Jagdaufsichtsorgans einen Hund abzuschießen, der nicht mehr unter Kontrolle des Besitzers im Revier unterwegs sei. „Auch, wenn das niemand gern macht“, betont er.

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