Kollektiver Umzug ohne Kartons

Kollektiver Umzug ohne Kartons
800 Häuser haben in Hohenmarkt-Mühlbach am Manhartsberg im Weinviertel seit Jahresanfang eine neue Adresse.

Seit 1. Jänner haben rund 1300 Menschen in Hohenmarkt-Mühlbach am Manhartsberg im Bezirk Hollabrunn eine neue Adresse. 800 neue Adressschilder für Häuser wurden von der Gemeinde ausgeteilt. Nun ist jeder Einwohner aufgefordert, die Schilder selbst an seinem Wohnort anzubringen. Bei vielen hängen jetzt zwei Schilder – das soll nicht zur Verwirrung führen, sondern zu mehr Übersichtlichkeit. In den 60er- und 70er-Jahren wurden acht Ortsteile ohne Straßennamen zu einem Ort zusammengelegt. Die Hausnummern wurden nach der Reihe vergeben, unabhängig davon, wo gebaut wurde. Das führt in Zeiten der Navigationsgeräte zu Schwierigkeiten. Die Adressensuche gestaltet sich abenteuerlich, zudem es drei verschiedenen Postleitzahlen in den bewohnten Ortsteilen gibt. Nicht nur Post- und Paketzusteller scheitern, sondern auch Einsatzkräfte der Feuerwehr oder des Roten Kreuzes. „Im wesentlichen haben uns die Blaulichtorganisationen darauf hingewiesen, dass die Nummerierung doch sehr durcheinander ist und dass man hin und wieder nicht rechtzeitig zu den Einsatzorten kommt“, erklärt ÖVP-Bürgermeister Martin Gudenus. Deswegen wurde im Gemeinderat im September 2017 beschlossen, dass der Ort Straßennamen bekommt.

Eigeninitiative

Die Bevölkerung begrüßt diese Maßnahme mehrheitlich und durfte auch über die Namensgebung der insgesamt 150 Straßen und Plätze abstimmen. Einige hatten sich inoffiziell ohnehin schon etabliert wie zum Beispiel Kremser Straße, Am Schafberg oder Auf der Haide. Laut Bürgermeister wird es ungefähr bis Mitte des Jahres dauern, bis schließlich alle Navis und auch Google Maps zu den neuen Adressen führen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 30.000 Euro – sie werden von den Einwohnern getragen. Das neue Adressschild fürs Haus muss der Eigentümer bezahlen. Die Gemeindekosten für das Aufstellen der Beschilderung sind hier aber noch nicht mitgerechnet. Für den Bürger bleibt aber etwas mehr Eigeninitiative: Autozulassungen, Bankverbindungen, Unternehmensdaten und Kundendaten müssen geändert werden.

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