Kochen mit der Cosa Nostra

Mafia-Mahl mit Al Capone und Don Vito Corleone – Italo-amerikanische Paten-Kost zum Nachkochen: kriminell köstlich.

Die Mafia ist die vermutlich mächtigste kriminelle Organisation der Welt. Doch nicht nur Geld, Gewalt, Mord, Erpressung und andere illegale Machenschaften charakterisieren die Geheimorganisation, auch ihre italo-amerikanische Küche gilt als typisch. Italienische Leidenschaft wird gemischt mit amerikanischer Coolness und bei den Treffen der "famiglia" aufgetischt.

Das Mafia-Kochbuch von Joe Cipolla widmet sich diesen Gerichten, deren Namen wie Finocchino in Bordello (Bordell-Fenchel) oder Kalbsrippe "Scarface" (Narbengesicht) bereits erahnen lassen aus welchem "Milieu" sie stammen. Mit dem Mafia-Kochbuch holen Sie sich die Gefahr in die Küche. Noch bevor man das Buch überhaupt aufschlägt kann man schon erahnen was einen erwartet, denn ein glatter Durchschuss "ziert" die Seiten. Und das Gefühl Einblick in die Geheimnisse der Mafia zu bekommen wird man auch im Inneren des Buches nicht los. Ganze Mafia-Menüs können zubereitet werden und man lernt obendrein noch etwas über die Sprache, die Geschichte und die Kultur der Mafia. Die Rezepte sind einfach aber gut – vermutlich so gut, dass der eine oder andere Mafioso dafür über Leichen gehen würde...

Joe Cipolla
Das Mafia-Kochbuch - Italo-Amerikanische Küche
Hölker Verlag
64 Seiten, 7,95 €

Rezeptempfehlungen vom Mafia-Boss

Salsiccia in Sack und Asche
(Salsiccia = frische Wurst)

750 g frische Wurst
Holzkohlenfeuer

Fragen Sie Ihren Metzger nach kräftig gewürzter Wurst. Die Wurst in Stücke von ca. 15 cm schneiden, die in Alufolie gerollt werden. Die Folie muss gut verschlossen sein. Die Würstchen in heiße Asche legen, wo sie 20 Minuten backen. Senf und Tomatenketchup, Pfeffer und Knoblauch dazu reichen.

Leseprobe:

„Dann wurden Messer und Pistolen vom Tisch genommen und Mr. Maranzano gab den Befehl, das Essen aufzutragen. Ich sah keine einzige Frau. Ich bin auch nicht in die Küche gegangen, um nachzusehen. Es war zweifellos auch nicht der geeignete Augenblick, um sich umzusehen. Das Essen wurde auf großen Tabletts hereingetragen. Zuerst gab es Spaghetti Aglio e Olio, danach Huhn und verschiedene Sorten Fleisch. Kalbfleisch auch, glaube ich." (Aus dem Tagebuch von Joe Valachi.)

Guter Alter Joe. Natürlich sah er "keine einzige Frau". Ich und noch ein paar andere "picciotti" (= junge Mitglieder der Organisation) hatten mindestens 10 Stunden in der Küche gestanden, um diese Platten herzurichten, Joe drückte sich etwas ungenau aus, darum folgen hier die echten Rezepte. Und übrigens: wenn man etwas nicht ganz genau weiß, ist es besser, "la bocca chiusa" (= den Mund geschlossen) zu halten. Joe hätte das eigentlich wissen müssen.

Spaghetti Aglio e Olio
(= Sauce aus Knoblauch und Öl)

500 g dünne Spaghetti
5 EL Olivenöl
1 zerdrückte Knoblauchzehe
75 g Anchovisfilets
Salz und Pfeffer nach Geschmack

Während die Nudeln kochen, wird das Olivenöl bei kleiner Flamme in eine Pfanne gegeben, zusammen mit der zerdrückten Knoblauchzehe. Die Anchovisfilets mit einer Gabel so fein zerdrücken, daß sie sich vollständig im Öl auflösen. Die Nudeln "al dente" kochen, abtropfen lassen, die Anchovis-Sauce darübergießen und nach Belieben mit einer Prise Pfeffer würzen. Käse ist nicht nötig.

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