Klosterneuburger Initiative fordert mehr Radwege

Klosterneuburger Initiative fordert mehr Radwege
Radlobby sieht „zu langsamen“ Radnetzausbau. Die Stadtgemeinde Klosterneuburg weist die Kritik zurück.

Eigentlich müsste die Freude bei den Rad-Initiativen des Landes groß sein. Denn die Pandemie hat den ohnehin schon bestehenden Radfahr-Boom noch einmal verstärkt. Doch die vielen Radbegeisterten brauchen auch Platz. Für die Radlobby Klosterneuburg geht der Ausbau der Radnetze nicht schnell genug. Vonseiten der Stadtgemeinde Klosterneuburg verweist man auf zwei aktuelle Projekte.

Die Radlobby Klosterneuburg wünscht sich für die Stadt und ihre Katastralgemeinden ein „Gesamtkonzept zum Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger“. Vor allem sei es wichtig, sichere Verbindungen zu den Nachbargemeinden zu schaffen, sagt Werner Palfinger, Sprecher der Radlobby Klosterneuburg. „So ist beispielsweise die B14 zwischen Maria Gugging und St. Andrä/Wördern für Radfahrerinnen und Radfahrer derzeit lebensgefährlich.“

Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) kann die Kritik nicht nachvollziehen. Denn gerade im Bereich der B14 sei ein Projekt geplant. Dort soll ein Lückenschluss nach Kierling kommen.

Agnesbrücke

„Wir bauen jedes Jahr Radwege aus, machen Ausbesserungsarbeiten, denn die bestehenden Radwegenetze müssen auch erhalten werden.“ Ein Bauprojekt, das heuer umgesetzt wird, betrifft die Agnesbrücke. Dort entsteht ein neues Radwegstück. Das ist der Radlobby aber zu wenig. Um das Ziel des Klosterneuburger Stadtentwicklungskonzepts – eine Steigerung des nachhaltigen Verkehrs auf 55 Prozent bis 2030 – zu erreichen, brauche es mehr, sagt Palfinger.

Schmuckenschlager sieht diesen Vorwurf als nicht belegt. Er könne die Kritik daher nicht richtig einschätzen, „weil wir erstens handeln und zweitens im steten Austausch mit der Lobby sind“.

Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer von der Plattform Unser Klosterneuburg (PUK) kann die Forderungen der Radlobby nachvollziehen: „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, dann braucht es auch im Straßenverkehr ein großes Umdenken.“ Jetzt sei es aber wichtig, die Lücken zu schließen. Mit der Agnesbrücke setze man ein etwa ein großes Radprojekt um. „Ich sehe das als Startschuss und habe schon das Gefühl, dass ein Umdenken stattfindet.“

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