„Radfahren boomt unglaublich“

„Radfahren boomt unglaublich“
Michael Duscher über die Tourismuserwartungen im Sommer und die Fair-Play-Regeln für Ausflügler.

Momentan wird mit Hochdruck an der Werbelinie gearbeitet, um im Sommer wieder möglicht viele Touristen nach Niederösterreich zu locken. Fix ist dabei, dass das Radfahren eine zentrale Rolle spielen wird, wie Michael Duscher, Geschäftsführer der NÖ Werbung, im KURIER-Talk im Studio Pods & Bowls verraten hat.

„Niederösterreich soll die Raddestination im Herzen Europas werden. Das Radfahren boomt unglaublich“, sagt der oberste Tourismuswerber des Landes. Man könne hier alles anbieten, vom genussvollen Radfahren bis hin zum Mountainbiken. Duscher: „Wir haben in Niederösterreich Top-Radrouten, wir haben tolle Beschilderungen, tolle Radwege, insgesamt ein unglaublich tolles Angebot. Und wir bieten auch mehrtägige Packages an. Also wenn man in Zukunft an Radfahren in Österreich denkt, dann muss man an Niederösterreich denken.“

Ein entscheidender Punkt wäre dabei natürlich, dass Gastronomie und Hotellerie wieder geöffnet haben. In der Planung geht Michael Duscher davon aus, dass das im Sommer wieder möglich ist. „Zum heutigen Tag wissen wir, dass am 27. März die Gastgärten wieder aufsperren. Wir sind auch sehr froh, dass es in Vorarlberg jetzt den Versuch gibt, zu schauen, was passiert, wenn die Gastronomie wieder geöffnet hat. Daraus kann man sicher einige Dinge lernen“, sagt Duscher.

Online zum Ausflugsziel

Eines haben die Touristiker aus der Wintersaison gelernt: Wenn vieles online bereits gebucht wird, ist eine gewisse Planbarkeit gegeben, können mögliche Konflikte vermieden werden. Das habe bei den Skigebieten funktioniert, das soll auch ein Schlüssel für den Ausflugs- und Wandertourismus im Sommer sein. Duscher: „Wir sind jetzt gerade dabei, unsere Ausflugsziele vermehrt online buchbar zu machen.“ Bis Ostern soll alles in Verbindung mit der Niederösterreich-Card online gestellt werden.

Und es soll Fair-Play-Regeln geben. Die gibt es etwa schon für das Mountainbiken, die sollen jetzt noch ausgeweitet werden. Duscher: „Ich glaube, das ist sehr wichtig, weil natürlich sehr viele Menschen aus Wien am Wochenende zu den Ausflugszielen kommen. Und ich glaube, es ist genauso wichtig, da klar darauf hinzuweisen, dass es bestimmte Regeln gibt. Zum Beispiel soll man auf den ausgeschilderten Wanderwegen bleiben.“ Speziell im Wald gehe es darum, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen.

KURIER Talk mit Michael Duscher

Für den heurigen Sommer kann man natürlich auf die Erkenntnisse aus den Monaten Juli und August des Vorjahres zurückgreifen. Da gab es auch die Corona-Rahmenbedingungen. Das Resümee: Es konnten jüngere Zielgruppen angesprochen werden. Es waren seit Beginn der Aufzeichnungen 1991 noch nie so viele inländische Gäste in Niederösterreich. Und drittens gab es sehr viele Besucher, die im Vorjahr das erste Mal hier auf Urlaub gewesen sind.

Speziell im Sommer war immer auch die Kultur ein Markenzeichen des NÖ Tourismus. Im Vorjahr war das allerdings nur eingeschränkt der Fall. Festivals wie Grafenegg haben zwar stattgefunden, die meisten Sommertheater aber hatten ihre Vorstellungen abgesagt. Jetzt hofft man darauf, dass heuer wieder mehr möglich ist. „Das ist ja ein starker integraler Bestandteil des touristischen Angebots, das man auch sehr gut für einen Kurzurlaub nutzen kann“, sagt Michael Duscher. In Verbindung mit der Kulinarik ist das „genau das, wofür Niederösterreich steht“. Ein Beispiel dieser besonderen Verknüpfung ist auch die Aktion „Kultur beim Winzer“, die im Sommer fortgesetzt werden soll.

Wo Michael Duscher selbst seinen Urlaub verbringen wird, ist „mit meiner Frau noch nicht ausverhandelt“. Es steht jedoch für ihn fest, dass es wieder NÖ sein wird. Im Vorjahr hatte er sich ins Mostviertel zurückgezogen, konkret urlaubte er mit seiner Familie in Lunz am See.

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