Klimademos zeigten Wirkung: Stadtregierung beschloss CO2-Neutralität

Einstimmig hinter Manifest: Bürgermeister Werner Krammer (Mi.) und Mitglieder der Stadtregierung
Politische Parteien stehen einstimmig hinter Manifest für eine klimaaktive Stadtentwicklung und umweltschonende Ausgabenpolitik

Waidhofen/Ybbs. „Gerade in den vergangenen Monaten haben wir gesehen, wie wertvoll die Natur für unsere Lebensqualität in unserer Stadt ist.“ Nach dem Stillstand wegen der Corona-Pandemie haben sich Waidhofens Stadtchef Werner Krammer (ÖVP) und der Gemeinderat am Montag wieder intensiv mit der Klimathematik beschäftigt. Das Ziel, Waidhofen zur CO2-neutralen Stadt zu machen, wurde dabei einstimmig beschlossen und mit einem gemeinsamen Manifest dokumentiert.

Im Vorjahr zeigten monatliche Klima-Demonstrationen, die es so in keiner niederösterreichischen Stadt gab, dass der Bevölkerung das Thema ein besonderes Anliegen ist. 307 Bürger haben das Klimavolksbegehren unterschrieben. Am Abend des letzten Eintragungstages wurde dann der Beschluss für eine „klimaaktive Standortentwicklung“ gefasst. Die vorjährigen Klimastreiks könnten auch deshalb bei den Parteien auf besonderes Gehör gestoßen sein, weil in Waidhofen Anfang 2022 Gemeinderatswahlen anstehen.

Klimaschutzklausel

Per Manifest wurde nun über bestehende Leitbilder der Stadtentwicklung die Klimaschutzklausel gestülpt. „Es dient uns als Grundstein für weitere Projekte und Maßnahmen in Richtung klimaresilientes Waidhofen“, erklärte Krammer zu dem Dokument, das seit Dienstag auf der Homepage der Stadt zu finden ist. Konkrete Vorgaben betreffen etwa das Stadtbudget, das künftig auf klimaschonende Ausgaben geprüft werden muss. Im Rathaus wird ein eigener Energiebeauftragter installiert, weiters soll Waidhofen bis 2023 Energie-Vorbild-Gemeinde sein. Dazu müssen auch alle Gemeinderatsbeschlüsse auf ihre CO2-Relevanz geprüft werden. Schließlich will die Stadtverwaltung selbst beispielhaft vorangehen und einen klimaneutralen Betrieb anstreben.

Organisiert wird der städtische Klimawandel in Waidhofen über acht Handlungsfelder, die von Verkehrsinfrastruktur über Raumordnung bis zum Tourismus reichen und von Politikern als „Lokführer“ geleitet werden. In diesen Arbeitsgruppen ist auch die Beteiligung der Bevölkerung gefragt. „Diese Gruppen sind offen. Wir hoffen vor allem auch, dass wir die Aktivisten der Klimademos in diesen Foren zur Mitarbeit bewegen können“, heißt es aus dem Rathaus.

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