Klagsflut gegen Wanderer

Klagsflut gegen Wanderer
Die Tourismussparte schäumt, weil einGemeinderat und Landwirt reihenweise Falschparker mitKlagen eindeckt.

Über dem sonst so beschaulichen Tourismusort am Fuße der Rax brauchen sich dunkle Gewitterwolken zusammen. Ein langjähriger Gemeinderat (ÖVP) hat sich den Zorn der Touristiker und zahlreicher Ausflügler zugezogen. Der Landwirt deckt undisziplinierte Autofahrer, oftmals Touristen, mit teuren Besitzstörungsklagen ein - und das, obwohl der Kommunalpolitiker bis 2010 selbst geschäftsführender Gemeinderat für Tourismus war.

"Um das einmal klar zu stellen. Ich mache das als Privatperson. Oder soll ich etwa, nur weil ich Gemeinderat bin, meinen Privatgrund für Falschparker zur Verfügung stellen?" Johann Hartberger ist sich sicher nichts Unrechtes zu tun. Er besitzt im Ortsteil Kleinau einen Bauernhof mit angrenzender Landwirtschaft. Über Hartbergers Grund führen beliebte und stark frequentierte Wanderwege auf die Rax. Genau hier liegt die Krux: Trotz eines ausgeschilderten Fahrverbots fahren zahlreiche Ausflügler quasi bis vor Hartbergers Haustüre und parken dort neben der Straße und auch auf den Ackerflächen. Lange habe der Bauer zugesehen und die Verkehrssünder darauf aufmerksam gemacht. Aber seit Kurzem setzt es für jeden "Falschparker" eine Besitzstörungsklage. Zurzeit sollen elf Verfahren bei Gericht anhängig sein.

Sturmlauf

Die Sache hat sich schnell herumgesprochen und Touristiker und auch im Gemeinderat läuft man gegen Hartbergers Verhalten Sturm. "Er hat sogar ein Mitglied unseres erfolgreichen Wintersportvereins geklagt. So ein Verhalten schadet dem Ansehen unserer Tourismusgemeinde", wettert beispielsweise Gemeinderat Wolfgang Mollenkopf (FPÖ). Auch die Tourismusvertreter haben Bürgermeister Hans Ledolter bereits gebeten, seinen Mandatar zu Vernunft zu bringen.

Mollenkopf setzt noch eins drauf und fordert, dass sich Hartberger nach 36 Jahren im Gemeinderat aus allen Funktionen zurückzieht.

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