Wie erst jetzt bekannt geworden ist, wurde die Verdächtige im Auftrag der Staatsanwaltschaft Krems am 3. März als mögliche Komplizin festgenommen. Die 40-Jährige sitzt seither ebenfalls in Krems in Untersuchungshaft.
Mordversuch
Ermittelt wird von der Mordgruppe des NÖ Landeskriminalamt (LKA) in dem Fall nicht nur wegen versuchten Mordes, Freiheitsentziehung oder Quälens und Vernachlässigens einer wehrlosen Person, sondern auch in Richtung eines sadistischen Kults. Die am Mobiltelefon entdeckten Chats zwischen der 32-Jährigen und ihrer 40-jährigen Bekannten geben jedenfalls Anlass dazu.
Die Inhalte sollen beide Frauen schwer belasten, heißt es aus Ermittlerkreisen. Weitere Erhebungen und Datenauswertungen sind aber noch im Gange. Außerdem ist es zu Hausdurchsuchungen an den Wohnadressen der beiden Verdächtigen gekommen. Dabei wurden auch Computer sichergestellt, die Auswertung der Daten ist noch im Gange.
Wie der Pflichtverteidiger der 32-jährigen Mutter im Gespräch mit dem KURIER erklärt, lehne seine Mandantin jegliche Stellungnahme gegenüber Medien ab. Der Fall werde aber in einer „ganz anderen Dimension“ schon bald am Landesgericht Krems im Zuge des Prozesses behandelt werden, meint der Anwalt kryptisch.
Der Zwölfjährige war am 23. November von einer Soziarbeiterin komatös, fast verhungert und lebensbedrohlich unterkühlt entdeckt worden.
Auch wenn das psychiatrische Gutachten der Mutter noch nicht letztgültig vorliegt, liefert das Zwischenergebnis eine Tendenz. Dass das Kind über einen längeren Zeitraum in einer Hundebox, geknebelt und gefesselt, eingesperrt und zur Strafe bei Eiseskälte mit kaltem Wasser abgespritzt wurde, sei laut Akteninhalt ein Indiz für die „offensichtlich vorliegende sadistische Persönlichkeit“ der Mutter.
Die Gefährlichkeitsprognose stützt sich auf die laut Akt „unzähligen schweren Angriffe gegen das unmündige Opfer samt Bewirkung seines akut lebensbedrohlichen Zustands“.
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