Kickerschmiede auf breite Beine gestellt

Kickerschmiede auf breite Beine gestellt
Traditionsvereine im Mostviertel und an der Eisenstraße sind ins Fußballprojekt AFW der HTL Waidhofen eingestiegen.

Dem Meistertitel in der Regionalliga Ost folgte die wirtschaftliche Auflösung des FC Waidhofen/Ybbs und der Neustart im Kickerkeller. Fußballfans im Ybbstal erlebten zuletzt Himmel und Hölle. Ein für Österreich einzigartiges Nachwuchsprojekt bringt die Kicker-Schmiede wieder ins Rampenlicht.

Im Sog der Erfolge des FC Waidhofen wurde vor acht Jahren an der HTL Waidhofen das Ausbildungszentrum für Fußball und Wirtschaft (AFW) gegründet. Junge Balltalente wurden an der vierjährigen Fachschule der HTL nicht nur zu Maschinen- und Fertigungstechnikern, sondern auch zu exzellenten Kickern ausgebildet. Professionelle Trainer und Betreuer kümmerten sich um die duale Ausbildung. Viele "Jung-Dribblanskys" bekamen in der Waidhofener Regionalliga-Truppe die Chance am Profi-Fußball zu schnuppern. Manchen gelang der Durchbruch, sogar bis zur Bundesliga.

Sprungbrett

Weil dem AFW dieses Sprungbett nun fehlt, schlossen sich Sportlehrer der HTL und Manager von sechs Traditionsvereinen zum neuen "AFW Mostviertel-Eisenstraße" zusammen. Klingende Namen, wie der SK Vorwärts Steyr, der SV Gaflenz oder der UFC St. Peter sind mit im Boot. So wie der Gaflenzer Unternehmer Raimund Harreither. Der Sponsor von Austria Wien hat viel über für den regionalen Kickernachwuchs. Harreither und das Sportland NÖ sind die zwei Hauptfinaciers des Projekts, in das pro Schulbeginn rund 20 Burschen ausgewählt werden.

"Für die Schule, aber auch die Region ist das AFW wichtig. Techniker sind in den Betrieben ständig gesucht", versichert HTL-Direktor Harald Rebhandl. Der sportliche Erfolg der als Spielgemeinschaft Waidhofen antretenden Schulteams in den Klassen U 15, U 16 und U 18 bestätigt die Arbeit. Drei NÖ-Landesmeistertitel wurden bereits erkämpft.

Ab der vierten Klasse sollen die Jungspunde künftig in den Kampfmannschaften der Partnervereine ihre Lorbeeren verdienen. Wie etwa Lukas Deinhofer beim ebenfalls in der AFW-Kooperation aktiven Landesliga-Klub SCU Ardagger. "Wir hätten nie gedacht, dass wir so einen perfekt ausgebildeten Spieler je wieder aus Waidhofen zurückbekommen", schwärmt Ardagger-Obmann Wolfgang Riesenhuber über den in dieser Saison zurückgekehrten erfolgreichen Jungstar.

Visitenkarten: Jungkicker bei Top-Klubs

Erfolge Der AFW-Abgänger Marco Köfler, der in der Bundesligamannschaft bei Wacker Innsbruck sein Geld verdient, ist einer der Vorzeigesportler in Waidhofen. Zwei Spieler bei Vorwärts Steyr, einer in der U 18 von Austria Wien oder der AFW-Absolvent Jasmin Pllana beim Regionalligaaufsteiger SKU Amstetten sind weitere Referenzen für die Fußball-Metallschule. Am AFW (www.htlwy.ac.at/afw ) nehmen folgende Vereine teil: Der FCU Ardagger, der SV Gaflenz, der UFC St. Peter/Au, der SK Vorwärts Steyr, die SG Waidhofen an der Ybbs. Auch die jeweiligen Stammklubs der Schüler können einsteigen.

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