Keine Spur von Zieseln, die der Stupa-Bau angeblich gefährdet

Ziesel-Expertin Hoffmann (m.) zwischen Elisabeth Hoffmann und dem Projektleiter, dem Mönch Bop Jon Sunim Tenzin Tharchin
Experten suchten vergeblich nach Nagern, nun kommen andere Vorwürfe der Gegner.

Verbissen bekämpfen die Gegner des Stupaprojekts in Grafenwörth, Bezirk Tulln, den bereits genehmigten Bau eines buddhistischen Meditationsgebäudes. Erste Arbeiten am Zufahrtsweg lösten jetzt neue Aufregung aus.

Wie berichtet, stemmt sich eine Gruppe gegen den Stupa-Bau und führt zahlreiche Argumente gegen das Projekt ins Feld. Einer davon: Der Bau vertreibe die örtliche Population der Ziesel, die europaweit auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen.

"Wir haben die Biologin Ilse Hoffmann von der Universität Wien, die als größte Kapazität in Sachen Ziesel gilt, eingeladen. Sie hat das gesamte Gelände begangen und genau untersucht, aber keinen einzigen Zieselbau gefunden", erzählt dazu Elisabeth Lindmayer, eine der Hauptinitiatorinnen des Projekts.

Die Gegner führen neue Naturschutz-Gründe an: Die Baggerarbeiten in einem Hohlweg für die Zufahrt hätten einen Brutbereich der seltenen Wiedehopfe zerstört. "Am 7. Juni wurde Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft erstattet und diese hat danach die Umweltanwaltschaft informiert", sagt Helmut Ferrari, einer der Organisatoren des Widerstands.

"Der Stupa entsteht nicht einmal am Rande des Natura-2000-Schutzgebietes, wie so oft behauptet wurde", sagt Lindmayer und wundert sich über die Anzeigen wegen der Vorarbeiten. Denn ganz in der Nähe hätten andere Grundbesitzer erst kürzlich ohne Probleme großzügig Buschwerk gerodet.

Größenvergleich

Generell kritisieren Gegner die Größe des Stupa, dessen Errichtung im Grünland als religiöses Bauwerk genehmigt wurde. Nach einem Paragrafen, der auch für Kapellen und Aussichtstürme gilt. Der Stupa sei aus ihrer Sicht mit 765 größer als die Sixtinische Kapelle im Vatikan mit 550 .

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