„Keine Nachteile als Frau in der Polizei“

„Keine Nachteile als Frau in der Polizei“
Marina Hinterreither ist seit Anfang Mai die Postenkommandantin der Polizeiinspektion in Purgstall

Marina Hinterreither ist seit einem Monat Postenkommandantin der Polizeiinspektion Purgstall im Bezirk Scheibbs. Sie ist die zweite Frau in Niederösterreich, die bei einer Polizeiinspektion das Kommando inne hat. Fünf Männer stehen im Dienst der 37-Jährigen. Nach einem Stellvertreter wird gesucht, diesen Posten bekleidete Marina Hinterreither zuvor. „Es war immer mein Ziel, irgendwann Kommandantin bei der Polizei zu werden und ich habe mich sehr gefreut, als ich meinem einstigen Chef folgen durfte“, auch das Team habe sich mit ihr gefreut, erzählt die Göstlingerin. Generell habe sie nur positive Rückmeldungen auf die Neuigkeit erhalten, dass sie Postenkommandantin wird.

Auf die Frage, ob sie je negative Erlebnisse im Dienst oder innerhalb der Polizei hatte, weil sie eine Frau ist, antwortet sie: „Nein, in den anderen Dienststellen, bei denen ich gearbeitet habe, hatte ich auch weibliche Kolleginnen und innerhalb der Polizei ist das nie ein Thema, für mich nicht und auch für die männlichen Kollegen nicht. Ich hatte keine Nachteile als Frau bei der Polizei.“

Führungsstil

Was ihr auffällt ist aber, dass viele bei Verkehrskontrollen oder Amtshandlungen direkt auf ihre männliche Kollegen zusteuern: „Sie sind dann oft erstaunt, wenn diese sagen, dass sie sich an die Vorgesetzte wenden sollen“, das führe sie aber darauf zurück, dass sie jünger als ihre Kollegen ist und nicht auf die Tatsache, dass sie eine Frau ist. Gleich nach der Matura ging Marina Hinterreither zur Polizei. Nach der Ausbildung war sie in der Polizeiinspektion Perchtoldsdorf im Dienst. Dort hat sie dann schnell die dienstführende Ausbildung für die mittlere Führungsebene gemacht. Ihr Weg führte sie dann als Sachbearbeiterin bei der Polizeiinspektion Scheibbs zurück in Richtung Heimat und nach Purgstall. „Das Berufsbild der Polizistin hat mir immer schon gefallen, trotzdem war es dann eher ein Spontanentscheidung diesen Weg zu gehen – ich würde es aber jederzeit wieder tun“, blickt die Mostviertlerin zurück.

Wichtig ist ihr als Postenkommandantin, den Austausch mit der Bevölkerung zu fördern: „Wir haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen, sie brauchen keine Scheu zu haben, zu uns zu kommen.“

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