Keine Gefahr für Gesundheit der Bevölkerung

Keine Gefahr für Gesundheit der Bevölkerung
Global 2000 veröffentlichte privat gezogene Wasserproben aus der öffentlichen Trinkwasserleitung.

Eines gleich vorweg: Obwohl in einigen der zwanzig untersuchten Eiswürfel, die aus privaten Haushalten stammen, das Pestizid Clopyralid nachgewiesen werden konnte, bestand laut Global 2000 zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung. Denn die nachgewiesenen Mengen sind derart gering, dass sie noch vor wenigen Jahren noch gar nicht hätten festgestellt werden können. Global 2000 ging es bei der Aktion vor allem darum, mit alten Eiswürfeln nachzuweisen, dass seinerzeit die Chemikalie doch ins Trinkwassernetz gelangte, obwohl dies von der „EVN Wasser“ in Abrede gestellt worden war.

Untersucht wurde Wasser aus den Gemeinden Bisamberg, Kleinrötz, Kreuttal, Kleinengersdorf und Großrussbach. Damit stehe laut Global 2000 fest, dass die vom Pestizidhersteller Kwizda verursachte und von der verantwortlichen Bezirksbehörde jahrelang „ineffizient behandelte“ Grundwasserkontamination im Korneuburger Becken die Konsumenten erreicht habe. Noch am 30. Oktober 2012 habe die BH Korneuburg öffentlich erklärt, dass die „öffentliche Wasserversorgung der „EVN Wasser“ nicht von den Grundwasserverunreinigungen betroffen sei“ – obwohl GLOBAL 2000 zuvor darauf aufmerksam gemacht hatte, dass das Brunnenfeld Bisamberg innerhalb der Kontaminationsfahne von Clopyralid liegt.

Keine Gefahr für Gesundheit der Bevölkerung

„Dass die BH Korneuburg Daten zur Grundwasserkontamination nach wie vor nur zögerlich und unvollständig preisgibt und gleichzeitig beschwichtigende Aussagen tätigt, die sich später als falsch herausstellen, trägt nicht zu ihrer Glaubwürdigkeit bei“, sagt Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000. Gleichzeitig beruhigt Burtscher bezüglich möglicher gesundheitlicher Auswirkungen der festgestellten Kontamination: „Die Trinkwasserbelastung ist zwar über dem gesetzlichen Grenzwert, allerdings ist dieser ausgesprochen niedrig angesetzt, sodass man bei den festgestellten Clopyralid-Mengen auch bei regelmäßigem und jahrelangem Trinkwasserkonsum nicht von einer Gesundheitsgefährdung für die Konsumenten ausgehen muss. Anders als Pestizidgrenzwerte für konventionell produziertes Obst, Gemüse oder Getreide, die um das Tausendfache höher liegen.“

Suspendierung

Matthias Schabl von der Bürgerinitiative „Pro reines Wasser“ fordert die sofortige Suspendierung von Bezirkshauptmann-Stellvertreter Dr. Peter Suchanek, der das Verfahren geführt hat und immer noch führt. Suchanek wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

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