Keine Extrawürste für Hobbysportler

Ein Zuviel an durch Zusatzpräparate aufgenommenen Nährstoffen kann negative Folgen haben, so Experten.

Eine kleine Portion Buttermilch, eine Banane, zwei gehäufte Esslöffel Haferflocken und ein Esslöffel Mohn: Eine Frau, die das – etwa als Müsli zum Frühstück – isst, deckt bereits fast ihren gesamten täglichen Magnesiumbedarf damit ab, sagt der Ernährungswissenschafter Christian Putscher. Bei einem Mann sind es immerhin zwei Drittel.

"Mit einer vielseitigen Ernährung brauchen auch Freizeitsportler keine Angst einer Unterversorgung haben." – "Erst wenn durch übermäßige Verluste merkbare Magnesiumdefizite auftreten (Wadenkrämpfe), kann ein Supplement in Erwägung gezogen werden", heißt es in einem von Ernährungswissenschaftlern gestalteten Ratgeber zum Thema Sportlerernährung.

Laut Ernährungsbericht greift ein Drittel aller Breitensportler zu Vitamin- und ein Viertel zu Mineralstoffpräparaten. Bei einer Tagung in Wien betrachteten Sportmediziner und Ernährungswissenschafter diesen Trend äußerst skeptisch: "Isolierte Vitamin- und Mineralstoffgaben sind nicht zu verharmlosen. Sie können die Aufnahme anderer Nährstoffe beeinträchtigen bzw. kontraproduktive Wechselwirkungen verursachen", so der Sportmediziner Kurt Moosburger:

– Isoliertes Beta-Carotin ließ bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs ansteigen.
– Ein Zuviel an Magnesium kann heftige Durchfälle verursachen und die Kalzium-Aufnahme behindern.
– Zu viel Zink wiederum kann die Aufnahme anderer Mineralstoffe (Eisen, Kupfer) beeinträchtigen.
– Ein zu hoher Eisengehalt führt zur zusätzlichen Bildung von zellschädigenden freien Radikalen.

"Wenn jemand einmal kurzfristig Nährstoffpräparate einnimmt, ist dagegen nichts zu sagen", so Putscher: "Problematisch ist eine tägliche unkontrollierte Aufnahme." – "Eine Nährstoffzufuhr, die den Bedarf übersteigt, verbessert weder Gesundheit noch Fitness", betont Moosburger. "Es ist möglich, mit vernünftiger Ernährung sämtliche Mikronährstoffe abzudecken."

Muskeln

Eine Frau etwa, die während der Menstruation Sport betreibt, "deckt mit einem Ei ihren Eisenbedarf", so Putscher: "Nach einem Krafttraining ist ein Ei eine optimale Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffquelle."

Milcheiweiß (z.B. in Form von Mager- oder Buttermilch nach dem Training) "lässt die Muskeln am allerbesten wachsen".
– Walnüsse erhöhen die Durchblutung und steigern die Ausdauerleistung: "Mit isolierten Substanzen schaffen sie das nicht."

"Viele Menschen fühlen sich permanent im Mangel und Defizit", sagt Stephan Mikinovic, Geschäftsführer der Agrarmarkt Austria, die die neue Broschüre herausgegeben hat: "Wir wollen zeigen, dass der Durchschnittssportler allein durch die intelligente Kombination von Lebensmitteln seine Leistung optimieren kann."

Läufer

Im Laufsport spielt Magnesium eine bedeutende Rolle. Es ist wichtig für das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln und für die Sauerstoffversorgung der Muskelzellen. Deshalb hilft Magnesium auch schnell, wenn man vom Training einen Muskelkater oder Wadenkrämpfe bekommt. In diesem Fall können Magnesiumtabletten rasche Abhilfe schaffen. KURIER Lauferlebnis Teilnehmer erhalten deshalb beim vierten Lauftreff am 15. März Magnesium-Brausetabletten von APOtrend. Die ausgewogene Ernährung ersetzen sie aber in keinem Fall.

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