Kein Ticket – kein Parkplatz: ÖBB will P-&-R-Plätze nur für Kunden

Das ÖBB-Parkdeck Krems ist Bahnkunden vorbehalten
Wer die Schiene nicht nutzt, aber Pendlerparkplätze verstellt, muss bald mit Klagen rechnen.

Was in Krems bereits ganz und in St. Pölten immerhin teilweise umgesetzt ist, soll bald auch für den Rest Österreichs gelten: Wer kein Bahnticket besitzt, soll auch keine (kostenlosen) Park-&-Ride-Stellplätze mehr nutzen dürfen. Anfangs sollen Kontrollen und Strafen, später Schranken für Disziplin sorgen. In NÖ will die Bahn in den Ballungszentren wie Amstetten, Wiener Neustadt oder Stockerau beginnen.

Der Grund: "Der hohe Anteil der Menschen, die die Park-&-Ride-Flächen nutzen. Solange das Bahnhofsparkdeck in Krems offen war, hatten wir einen Anteil von 30 bis 40 Prozent an Fahrzeugen von Menschen, die die Bahn gar nicht genutzt haben", erklärt Christopher Seif von den ÖBB. Noch stehe aber kein genauer Zeitplan fest.

Kontrollen

Es sei auch noch nicht fixiert, ob ÖBB-Mitarbeiter oder private Sicherheitsfirmen, eventuell im Auftrag der Gemeinden, die Kontrollen durchführen sollen. "Eine Möglichkeit ist, dass wir, wie seinerzeit in Krems, mit Flugblättern aufmerksam machen, ehe wir zu weiteren Maßnahmen greifen", sagt Seif. Diese könnten bis zu Besitzstörungsklagen reichen, meint der ÖBB-Sprecher.

In Krems, wo man derzeit beginnt, das zweigeschoßige Parkdeck zu sanieren und zu überdachen, habe sich das System inzwischen bewährt. Wer eine Wochen-, Monats- oder Jahreskarte kauft, erwirbt damit die Parkberechtigung. Man kommt auch ohne Ticket ins Parkhaus. Doch für die Ausfahrt muss man zumindest ein Tagesticket besitzen und an der Kasse bestätigen lassen.

Ernestine Emberger aus Krems nutzt letztere Möglichkeit etwa einmal im Monat, wenn sie ihre Enkel in Wien besucht. "Das funktioniert gut. Ich finde es auch sinnvoll, wenn der Parkplatz Bahnkunden vorbehalten bleibt", meint sie.

Schranken

Wie der KURIER berichtete, gibt es auch in der Landeshauptstadt Überlegungen, das Parkhaus in der Hermann-Winger-Gasse mit einem Schranken auszustatten. Derzeit wird die Anlage, die offensichtlich auch von zahlreichen Nicht-Bahnkunden genutzt wird, großzügig saniert. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, hieß es noch vor einigen Wochen.

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