Kebab-Standler und Pfarrer auf Räuberjagd

Kebab-Standler und Pfarrer auf Räuberjagd
Nach bewaffnetem Überfall im Bezirk Baden überwältigte ein türkischer Kiosk-Betreiber einen der Bankräuber.

Die Bankräuber haben die Rechnung ohne den Herrn Pfarrer und einen wieselflinken Kebab-Standler gemacht. Der Geistliche und der türkische Kiosk-Betreiber Gäkan Tug hatten am Freitag in Klausen-Leopoldsdorf im Bezirk Baden maßgeblichen Anteil an der raschen Klärung eines spektakulären Überfalles.

 Einer der Täter wurde vom Kebab-Besitzer nach einer wilden Verfolgung überwältigt. Zwei Komplizen des Kriminellen gelang die Flucht.

Dem Klausen-Leopoldsdorfer Dechant Josef Kantusch waren bereits vor einigen Tagen zwei verdächtige Kapuzenmänner in der Nähe der Raiffeisenbank aufgefallen. Als er Freitagvormittag zwei ähnliche Gestalten bewaffnet in die Bankfiliale marschieren sah, zögerte der Geistliche nicht lange. "Ich habe sofort die Polizei gerufen", schildert der Pfarrer. Sein Auto stellte er vor der Bank quer, in der Hoffnung den Räubern damit den Weg abzuschneiden. Dem Duo gelang es jedoch nach dem Überfall in einen bereit stehenden Fluchtwagen samt Fahrer zu springen. Der zufällig vorbei kommende Kebab-Besitzer beobachtete die Szenen und nahm sofort die Verfolgung auf.

Waghalsig

Kebab-Standler und Pfarrer auf Räuberjagd

Gäkan Tug gelang es tatsächlich den Räubern den Weg abzuschneiden. Als zwei von ihnen aus dem Auto sprangen, nahm er die Verfolgung auf. "Ich bin ziemlich schnell und habe einen erwischt und ihn zu Boden gerissen", schildert der wagemutige Türke. Er hielt den Kriminellen solange fest, bis die Polizei eintraf.

Bei dem festgenommenen Bankräuber, der das erbeutete Geld noch bei sich hatte, handelt es sich um einen Rumänen, der zusammen mit zwei Komplizen den Coup verübte. Laut der Raubgruppe des nö. Landeskriminalamtes (LKA) war das Trio erfolglos auf Arbeitssuche in der Slowakei, bevor es nach Österreich kam.

Die Waffe des Gefassten stellte sich als Spielzeugpistole heraus. Tatort-Spezialisten des LKA übernahmen die Beweissicherung.

Die Fahndung nach den geflohenen Tätern und dem roten Toyota Yaris wurde in die Nachbarländer ausgeweitet.

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