Kaufleute protestierten am Domplatz
"Wir fürchten um unsere Existenz. Man muss uns endlich ernst nehmen."
St. Pöltens Innenstadtkaufleute wollen sich im laufenden Gemeinderatswahlkampf noch stärker Gehör verschaffen und für die Erhaltung der 140 Autostellflächen am Domplatz kämpfen.
"Wir sind überparteilich und verlangen vom Bürgermeister, dass die Kaufleute und Bewohner in der Innenstadt endlich gehört werden", sagte Jörg Eibl. Er war das Sprachrohr einer 25-köpfigen Delegation von Geschäftsleuten, die gestern ihr Unbehagen über Pläne rund um den Domplatz kundtaten.
Der Grund für die Aufregung sind Gemeinderatsbeschlüsse, vor dem Dom einen multifunktionellen Platz zu gestalten. Bislang von Stadtchef Matthias Stadler (SPÖ) beschriebene Projektideen, etwa in einem Glaskubus archäologische Funde aus Grabungen am Domplatz zu zeigen und eine kleine Bewirtung einzurichten, werden von der Kaufmannschaft abgelehnt.
Unterschriften
200 Unterschriften habe man dafür gesammelt, den zweitägigen Wochenmarkt der regionalen Bauern und die Parkplätze am Domplatz so zu belassen, wie sie sind, sagte Eibl. Für die Übergabe der Unterschriften habe Stadler noch keinen Termin angeboten. "Allein wenn man die Stellflächen auf 70 reduziert, müssen 50 Prozent der Kunden unzufrieden wegfahren. Das nächste Mal gehen sie gleich im Einkaufszentrum außerhalb der Stadt shoppen", befürchtete Eibl. Ebenso würden Touristen, die hier nicht mehr parken könnten, der Altstadt und damit auch den Unternehmen fernbleiben.
Dementi
Kopfschütteln im Rathaus. "Diese Befürchtungen sind unbegründet. Ein autofreier Domplatz war nie im Gespräch" , erklärte Rathaussprecher Martin Koutny. In einer Stellungnahme hieß es, dass die Unterschriften der Kaufleute noch immer nicht im Rathaus eingelangt sei. Der Gemeinderat habe zudem beschlossen, möglichst viele Parkplätze zu halten. Von der Anzahl aller Parkplätze in der inneren Stadt nehmen jene am Domplatz einen Anteil von 0,5 Prozent ein.
Kommentare