Kaplan unter Beobachtung
Äußerst interessiert, aber nicht hysterisch sind die Reaktionen in Neuhofen/Ybbs auf die Installierung eines neuen Kaplans, dem ein höchst konservativer Ruf vorauseilt. Der Pole Andreas Skoblicki hatte in der Pfarre Kopfing (OÖ) mit dubiosen Aussagen für Aufruhr gesorgt. Seit dem Wochenende wirkt er, wie berichtet, als Kaplan in der Ostarrichi-Pfarre Neuhofen.
„Wir werden den Kaplan Andreas an seinen Taten messen. Die früheren Probleme kennen wir“, erklärt Peter Dörsieb vom Pfarrgemeinderat. Skoblicki hatte in Kopfing mit Aussagen über uneheliche Kinder und Sünder für Widerstand gesorgt. Letztendlich wurde er abgezogen. „Man muss abwarten, wie er sich entwickelt. Wenn er zu konservativ ist, hat er bei uns aber keine Chance“, sagt Gerhard Schuller vom Pfarrkirchenrat.
Offen steht Bürgermeister Gottfried Eidler dem neuen Seelenhirten gegenüber. Er hat ihn Sonntag, nach dessen Vorstellung in den Messen, beim Pfarr-Cafe offiziell begrüßt. „Ich habe ihm gewünscht, dass sein Wirken eine Bereicherung für ihn und die Gemeinden wird“, erzählt Eidler. Vorbehalte seien fehl am Platz. Neuhofens Pfarrer Helmut Prader habe ihn auch informiert, dass der Kaplan vorerst auf sechs Monate in Neuhofen engagiert worden ist, erklärt Eidler.
Weder der viel beschäftigte Bischofsvikar Prader noch Kaplan Skoblicki waren gestern im Pfarrzentrum noch in der Kirche anzutreffen. Beim benachbarten Wirten und Fleischhauer Manfred Gürtler mitten im Ort sorgt der neuen polnische Seelsorger aber für Gesprächsstoff: „Die Leute erzählen, dass er konservativ sein soll. Aber vorweg Ablehnung gibt es nicht.“
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