Drei Jahre lang "kochten" zwei Niederösterreicher, ein 52-Jähriger und sein 46-jähriger Komplize, in einem einsam gelegenen Haus im Waldviertel (Niederösterreich) synthetische Drogen. Aufgeflogen sind sie, weil sie so große Mengen an Rückständen im Kanal entsorgten, dass sich der mehrmals verlegte. Jetzt sind beide Männer in Haft.
Ein Mitarbeiter des Abwasserverbandes von Moorbad Harbach im Bezirk Gmünd hatte nach Beschwerden über Gestank aus dem Kanal etliche Häuser abgeklappert, seine Nase hatte ihn schließlich zum Verursacher geführt. Die darauf folgende Anzeige wegen Abwasser-Verunreinigung brachte schnell die Drogenfahnder auf den Plan. Die stießen in dem gemieteten Häuschen auf ein gut ausgestattetes Labor und große Mengen an Chemikalien, die in mehreren Schränken gelagert waren. Die Verdächtigen dürften seit 2011 rund drei Kilo Methamphetamin von hoher Qualität im Wert von rund 120.000 Euro erzeugt und in Tschechien und Niederösterreich vertrieben haben.
Komplizin
Die 33-jährige Lebensgefährtin eines der Verdächtigen, eine Krankenschwester, hatte anscheinend auch 15.000 Tabletten aus ihrer Heimat Rumänien besorgt, mit denen man ein weiteres Kilo Drogen hätte erzeugen können.
Abgesehen von den Drogen fanden die Kriminalbeamten in dem Haus auch vier nicht registrierte Gewehre samt Munition und verbotene pyrotechnische Geräte. Die beiden Männer sitzen in Untersuchungshaft, die Frau wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Zusätzlich zu einem drohenden Strafprozess will die örtliche Abwassergenossenschaft 9000 Euro bei dem Trio einklagen – für die Reparatur der Schäden am Kanalsystem.
Die Nachbarn haben von dem Treiben nichts bemerkt. "Das Haus liegt ziemlich einsam an einem Waldrand", erzählt Ortsvorsteherin Eveline Fehringer. Die Besitzerin des Gebäudes ist derzeit auf Urlaub und hat von der Aufregung nichts mitbekommen.
Drogenring
Mit Cannabis dürfte sich ein Drogenring rund um einen 37-jährigen Wiener Magistratsmitarbeiter, der jetzt von burgenländischen Beamten ausgehoben wurde, eine goldene Nase verdient haben. Die fünf Verdächtigen sollen in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit drei Indoor-Plantagen gut 1,3 Millionen Euro verdient haben. Sie lebten in Saus und Braus und besaßen mehrere illegale Waffen.
Kommentare