Kamptal DAC ist beschlossene Sache

Fünftes Weinbaugebiet verschreibt sich dem Herkunftsmarketing - Kamptal-Obmann Fred Loimer im Gespräch mit KURIER.at.

Mit dem Jahrgang 2008 wird es auch einen Kamptal DAC geben. Am 2. Dezember hat Noch-Landwirtschaftsminister Pröll die entsprechende Verordnung erlassen. Zugelassen sind Grüner Veltliner und Riesling in jeweils zwei verschiedenen Qualitäten. Fred Loimer, Obmann des regionalen Weinkomitees, ärgert sich ein wenig, dass "DAC immer noch als Marke verstanden wird" und versucht aufzuklären. Der Fokus soll auf dem Kamptal liegen und nicht auf DAC.

Was ist DAC?

DAC steht für Districtus Austriae Controllatus und soll die Herkunft des Weines hervorheben und den regionstypischen Weinen ein erkennbares Profil geben. Das Weinviertel übernahm eine Vorreiterrolle und positionierte sich so stark, dass DAC für viele immer noch für Grünen Veltliner aus dem Weinviertel steht. Im Sinne der Erfinder sollte es aber nur "Weinviertel" heißen und dass hinter dem Etikett ein Grüner Veltliner steckt, sollte zweitrangig sein. Dem Weinviertel folgten das Mittelburgenland, das Traisental und das Kremstal.

Kamptal

Typische Weine für das Kamptal sind Grüne Veltliner und Rieslinge. Diese beiden Sorten werden - übrigens genauso wie in den Nachbargebieten Kremstal und Traisental - DAC-Status erlangen können. Welche Winzer im Endeffekt Kamptal-typischen Wein erzeugen, wird bei der Prüfnummernvergabe entschieden. Bekannte Kamptaler Winzer sind beispielsweise Willi Bründlmayer, die Familie Jurtschitsch, Hannes Hirsch und Fred Loimer selbst.

Kamptal DAC

Der "klassische" Kamptal DAC soll 12 bis 12,5 Prozent Alkohol haben, muss trocken sein und darf nicht vor dem 1.1. des Folgejahres zur Prüfnummernvergabe eingereicht werden. Das beantwortet auch die Frage, wann es den ersten Kamptal DAC geben wird, nämlich erst Mitte Jänner.

Kamptal Reserve DAC

In Frage kommen Grüne Veltliner und Rieslinge aus dem Kamptal mit mehr als 13 Prozent Alkohol, die trocken ausgebaut sind. Die Weine der Reserve-Kategorie dürfen nicht vor dem 15. März zur Prüfnummernvergabe eingereicht werden. Wenn dort die analytischen Werte passen, entscheiden amtliche Verkoster, aber der Wein Kamptal-typisch ist und DAC-Status erlangt.

Rebsorten- und Herkunftsmarketing

Loimer will nicht gelten lassen, dass das Rebsortenmarketing dadurch in den Hintergrund gedrängt wird. Die Winzer können weiterhin die Rebsorte auf dem Etikett kommunizieren, der entsprechende Schriftzug darf aber nicht größer sein als das Wort "Kamptal". Für den Langenloiser Winzer wird mit dem DAC die Herkunft auf die gleiche Stufe wie die Rebsorte gestellt.

Kommentare