Kampf gegen den inneren Schweinehund macht süchtig
So genau wusste keiner der zwölf Sportmuffel auf was sie sich da einlassen. Das Projekt "Innerer Schweinehund" des ehemaligen Profi-Triathleten und Vize-Weltmeisters Bernhard Keller aus Amstetten klang aber von Beginn weg nicht nach einem Sonntagsspaziergang.
Im Jänner formierte Keller eine Gruppe von "Anti-Sportlern" um diese bis zum Mitte Juli stattfindenden internationalen Triathlon "Mostiman" in der Donau-Arena Wallsee zu vollwertigen Triathleten zu formen.
Nach fünf Monaten sind bei dem schweißtreibenden Experiment noch immer alle Zwölf dabei. "Trotz der Strapazen sind sie stolz, welche Veränderung der fast tägliche Sport für Psyche und Körper ausgelöst hat", berichtet Keller . Einer von ihnen ist der 45-jährige Justizbeamte Mario Schlemmer. "Unglaublich anstrengend, trotzdem kann ich nicht aufhören", erzählt er. Eine Wette mit Freunden bescherte ihm die Teilnahme. Inzwischen habe er 16 Kilo Gewicht abtrainiert und statt einst 30 nur mehr 13 Prozent Körperfett. Familie und Haus müssten derzeit arg zurückstehen, gesteht er.
Mit von der Partie, der Keller den Namen "Finish-Liner" verpasst hat, ist auch Christine Fuchs, 46, aus Golling. Eine Art positive Sucht habe sie erfasst, berichtet sie. Tolle Laktatwerte im Blut und der niedrige Puls seien bei ihr schon jetzt beeindruckend. Ein Trainingscamp mit Keller in Spanien, beste Kameradschaft und Spaß mit der Gruppe entlohnen für Schmerz und Qualen beim Training.
Das Ziel aller: Beim "Mostiman" (www.mostiman.at) am 13. Juli, über die Distanzen zehn Kilometer Laufen, 40 km Radfahren und eineinhalb Kilometer Schwimmen zum "Finisher" zu werden. Keller, der selbst beim Hawaii-Triathlon im Herbst Amateur-Weltmeister seiner Klasse werden will, ist eine der Triebfedern für den Triathlon-Boom in Österreich. Für den "Mostiman" mit mehreren Bewerbsklassen für Kids, Anfänger und Profis haben schon 1200 Starter genannt.
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