Ich bin sehr skeptisch und unterstütze auch die Initiative der Anrainergemeinden. Wir müssen uns das genau anschauen, damit es zukünftig nicht jeden Tag einen Mega-Stau gibt“, findet Niederösterreichs oberster Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka sehr kritische Worte für das geplante Wohnprojekt „Waldmühle“ im Kaltenleutgebner Tal. Denn nun hat sogar eine sehr vorsichtig angesetzte Simulation gezeigt, dass mit den 450 neuen Wohnungen dem Tal heftige Verkehrsprobleme drohen.
Wie berichtet, soll im Wienerwald bis 2015 an Stelle einer stillgelegten Zementfabrik ein Projekt mit 450 Wohnungen entstehen. Weil es sich um Wiener Gemeindegebiet handelt, haben die niederösterreichischen Anrainergemeinden nichts mitzureden. Sie fürchten aber, die negativen Auswirkungen abzubekommen. Denn durch das Tal und damit zu der neuen Siedlung, führt nur eine einzige Straße. Und zwar über niederösterreichisches Gebiet.
Die jüngste Sitzung des SUM (Stadt-Umland-Managements) hat die Befürchtungen der Gemeinden jetzt bestärkt: „Selbst bei dem von der Stadt
Wien in einem Gutachten bescheiden angenommenen Zuwachs, würde der Verkehr vollkommen zusammen brechen“, heißt es in einer Aussendung der Gemeinde
Perchtoldsdorf in Bezug auf eine bei der Sitzung gezeigte
Simulation der Verkehrsflüsse.
Demnach würden Maßnahmen wie Kreuzungsumbauten und neue Ampeln zwar eine momentane Verbesserung bringen, aber zu Spitzenzeiten drohe der völlige Stillstand, so
Perchtoldsdorfs Bürgermeister
Martin Schuster: „Die
Simulation bezog sich noch dazu nur auf das Wiener Gebiet. Aber die
Autos verschwinden ja nicht an der Stadtgrenze, sondern fahren über
Perchtoldsdorf zur Autobahn.“
Die Bedenken kann Zibuschka durchaus nachvollziehen: „In der
Simulation wurden nur 110
Autos in einer Spitzenstunde angenommen. Realistischer sind aber eher zwei- bis dreihundert. Schließlich muss man mit zwei- bis zweieinhalb
Autos pro Wohnung rechnen.“ Deshalb wird jetzt das intensive Gespräch mit der Stadt
Wien gesucht. „Im Rahmen des Stadt-Umland-Managements wollen wir eine Lösung für die Problematik suchen, der alle zustimmen können“, sagt Zibuschka. Auch der Kommunalausschuss des NÖ Landtages ist bereits mit der Problematik befasst.
Kommentare