Junge Waldviertlerin hilft in Kenia
Zuhause in Schönbach im Waldviertel ist Claudia Blauensteiner die Decke auf den Kopf gefallen. Im Herbst vor zwei Jahren hat sich die 22-Jährige deshalb entschieden, für ein halbes Jahr nach Kenia zu gehen. Für die Organisation Grenzenlos hat sie beim Aufbau einer Schule geholfen, dort unterrichtet und bei einer Familie mit sieben Kindern in der Dorfgemeinschaft Emukhuya gewohnt. „Wir haben genauso gelebt, wie die Menschen dort“, erzählt die 22-Jährige. Vor allem die Gastfreundschaft der Menschen, die selbst nicht viel haben, hat sie überwältigt. „Die Eltern haben auf uns aufgepasst, wie auf ihrer eigenen Kinder“, sagt sie. Deshalb habe sie besonders gelitten, als sie im April zurück nach Österreich gekommen ist. Eine Tochter der Familie starb während der langen Dürreperiode, der Vater ist an Krebs erkrankt. „Krebs in Kenia – das ist hoffnungslos“, sagt Claudia Blauensteiner. Von zuhause in Schönbach hat sie Hilfe organisiert, hat Nachbarn und Freunde um Geld gebeten. „Das war nicht leicht für mich. Aber mein Glück war, dass mein Gastbruder Jethron zwei Monate bei uns im Waldviertel gelebt hat und ihn die Menschen sehr ins Herz geschlossen haben.“ Eine erste Therapie hat gut angeschlagen. Doch die muss fortgesetzt werden.
Seit Claudia Blauensteiner zurück in Österreich ist, organisiert sie nicht nur Spenden für die Medikamente ihres Gastvaters, sondern auch Hilfe für die Dorfgemeinschaft in Kenia. „Die Schule dort ist aus losen Ziegeln und einem löchrigen Welldach gebaut. Es gab keine Böden, die Küche war nur aus Lehm und ist in der Regenzeit regelrecht weggeschwommen“, erzählt die 22-Jährige. Durch Spenden konnte eine Küche eingebaut werden, außerdem wurden Bücher, Hefte und Stifte für jedes Kind finanziert. Gelöst sind die Probleme damit nicht: „Die Kinder sitzen zu fünft auf wackeligen Bänken, die Tische sind kaputt.“
Vor Kurzem hat Claudia Blauensteiner ein neues Projekt gemeinsam mit Unterstützern vor Ort ins Leben gerufen: Wer will, kann einer Familie in Kenia eine Ziege schenken. Deren erstes Zicklein muss an die Organisation zurückgegeben werden, damit das Projekt weitergeführt werden kann. Sobald das geschehen ist, gehört die Ziege der jeweiligen Familie. Im Februar fliegt Blauensteiner wieder nach Kenia, um nach ihren Projekten zu sehen. Denn ihr Drang, etwas Sinnvolles im Leben zu machen, ist noch nicht gestillt.
Wer helfen will:
Kontoname: Emukhuya Kontonummer: 3002813 BLZ: 32990 IBAN: AT70 3299 0000 0300 2813 BIC: RLNWATWWZWE
Bitte Verwendungszweck angeben: „Krebs“, „Schule “ oder „Ziege“
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