Insgesamt gaben 90 Prozent der Befragten an, dass sie positiv auf die Zukunft eingestellt seien. „Auch die berufliche Zukunft, die Zusammengehörigkeit in Niederösterreich und jene zwischen den Generationen wird als gut bewertet. Zudem wollen sich 70 Prozent der unter 15-Jährigen in der Gemeinde einbringen“, berichtete Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die gemeinsam mit Manfred Zentner von der Donau-Universität Krems die Ergebnisse präsentierte.
Belastungen
Sehr deutlich zeigt sich jedenfalls, dass Corona in den vergangen Monaten die größte Rolle im Leben junger Menschen einnahm. Unter den großen Belastungen der Pandemie rangiert das Fehlen sozialer Kontakte bereits ab der Pubertät an erster Stelle, wobei Frauen an dem fehlenden Angebot weniger leiden als Männer. Kein Wunder also, dass Covid-19 im Punkt „gesellschaftspolitisch sehr problematisch“ auf Platz eins eingestuft wird, gefolgt von den Themenbereichen Umweltverschmutzung und Klimakrise. Auf dem vorletzten Platz rangiert hier übrigens die Geschlechtergerechtigkeit. Schlusslicht ist der Arbeitsmarkt.
Social Media
„Viele der Maßnahmen waren mit der Lebensrealität der Jugendlichen – Schule und Freizeit mit unterschiedlichen Regeln – inkompatibel, und führten nicht zu einer Steigerung des Vertrauens in Politik und Verwaltung“, betonte Zentner, der seit vielen Jahren in der Jugendforschung tätig ist.
Die Umfrage zeigt ebenfalls, welchen großen Raum mittlerweile das Internet und Social Media im Leben der jungen Menschen einnehmen. Zentner: „Unter den Befragten kann sich niemand vorstellen, auf Internet oder Social Media zu verzichten. Über Politik und Gesundheit informieren sich die Jugendliche über Social Media, in der Politik folgen darauf TV, Radio und Zeitungen, in der Gesundheit kommt TV nur auf knapp über 40 Prozent, die Schule spielt hier überhaupt keine Rolle.“
Angebote
Dass das Internet mittlerweile zu 100 Prozent auf Platz eins der Freizeitaktivitäten der unter 15-Jährigen (letzter Platz Gesellschaftsspiele) steht, beschäftigt auch Teschl-Hofmeister, die darauf hinwies, dass die Mediennutzungskompetenz sowohl in als auch außerhalb der Schule forciert werden müsse.
Dem Trend folgend, dass sich der Nachwuchs stärker in den Gemeinden einbringen und auch international wieder intensiver vernetzen möchte, will man beim Land Niederösterreich ebenfalls Rechnung tragen. Projekte wie „Erasmus+“ oder auch Projekte im Europäischen Solidaritätskorps (ESK) sollen noch breiter angeboten werden.
„Die den Jugendlichen bedeutsamen Themen, von Corona über Umweltschutz und Klimakrise bis zur Gewalt gegen Frauen, zeigen, wie wichtig es ist, den jungen Menschen bei dem, was sie bewegt, zuzuhören und das auch aufzugreifen“, sagte die ÖVP-Landesrätin. Sie kündigte am Montag an, im kommenden Jahr wieder eine Jugendbefragung durchführen zu lassen.
www.jugendinfo-noe.at
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