Juchee und Bangen im Schnee

Beste Pistenbedingungen wie beispielsweise am Ötscher sorgen in den Skigebieten derzeit für Hochstimmung
Wetterwechsel trübt Freude in Skiorten. Snowboard-Weltcup und Feriengeschäft sind gefährdet.

„Traumhaftes Wetter, gute bis sehr gute Pistenbedingungen.“ Diese Botschaft ist derzeit unisono aus Niederösterreichs Ski-Gebieten zu hören. Nach witterungsbedingtem zähen Saisonstart ist vielerorts der Winter angekommen, doch das Bangen bleibt. Gerade für kommende Woche, just vor den Semesterferien, wird wieder wärmeres Wetter und Regen prognostiziert. Und in den Wintersportorten stehen nicht nur Hunderte Ski-Kurse und Meisterschaftsrennen der Sportvereine am Spiel, sondern auch Großevents, wie der Snowboard-Weltcup in Lackenhof am Ötscher.

„Sicher eine schwierige Saison, aber wir haben jetzt eine tolle Winterlandschaft. Bei uns ist Aufbruchstimmung zu spüren“, freut sich Andreas Buder, Geschäftsführer der Ötscher Bergbahnen. In Lackenhof konnten Mitte der Woche mit großer Verspätung alle Lifte in Betrieb genommen werden. Endlich lässt der Naturschnee auch Abfahrten vom Großen Ötscher zu. Und auch am Kleinen Ötscher sind die Pisten freigegeben. Lediglich der untere Teil auf der FIS-Strecke, der Distelpiste, bleibt gesperrt. Aus gutem Grund: Der Abschnitt ist Teil der Rennstrecke für das Mitte Februar anstehende Snowboard-Weltcup-Spektakel. Nächste Woche wird bereits produzierter Kunstschnee in die Piste geschoben, kündigt Buder an.

Trotz drohender Warmwetterfront seien die beiden Weltcup-Rennen am 13. und 14. Februar aus jetziger Sicht aber nicht gefährdet, versichert Buder. Doch die Spannung bleibt. „Zehn Tage vor den Rennen, also mitten in den Semesterferien wird entschieden, ob die Veranstaltung stattfinden kann“, kündigt der Bergbahnenchef an.

Im Dezember mussten die geplanten Weltcuprennen rund um Lokalmatador Benjamin Karl noch schweren Herzens wegen Schneemangels abgesagt werden. Die zweite Chance auf das prestigeträchtige Spektakel im Februar, die man überraschend noch erhalten hat, will man am Ötscher in der ohnehin schwierigen Saison jetzt unbedingt nutzen.

Optimismus

„Extremer Föhnsturm und lang andauernder Starkregen wären für die Pisten jetzt eine wirkliche Gefahr. Beides ist zum Glück nicht prognostiziert. Die Schneeauflage ist weiters in allen Skigebieten gut“, ist Markus Redl optimistisch. Der Geschäftsführer der NÖ Bergbahnen GmbH., die an den Liften am Ötscher und am Hochkar beteiligt ist und die Aufstiegshilfen in Mönichkirchen am Wechsel oder in Annaberg betreibt, erwartet nach durchwachsenen Umsätzen zwischen Weihnachten und Neujahr für die Semesterferien durchwegs gute Besucherzahlen.

„Vor allem in Mönichkirchen dauert das Feriengeschäft drei Wochen, denn nach Niederösterreich folgen die Ferien im Burgenland und dann in der Steiermark, das ist optimal“, sagt Redl.

Gute Stimmung herrscht auch in Annaberg im Bezirk Lilienfeld. „Wir haben die Lifte seit 2. Jänner in Betrieb. Unsere Mannschaften haben die zuletzt tiefen Temperaturen genutzt, sie konnten genug Schnee produzieren“, berichtet Veronika Grießl am Schneetelefon. Die Freude ist groß, mit dem heutigen Samstag kann nämlich auch die Fun- und Crossarena „Annapark“ eröffnet werden. Weiter im Westen am Königsberg bei Hollenstein in den Ybbstaler Alpen steckt Liftbetreiber Herbert Zebenholzer in einer „verzwickten Situation“. „Wir haben Teilbetrieb auf wirklich guten Pisten. Die wollen wir auch in den Ferien bieten können. Bislang schätzt ich die Wetterprognosen nicht so dramatisch ein“.

Kommentare