IS-Rekrutierung in Uni-Klinik: Zwei Verdächtige wieder frei

Verteidiger Wolfgang Blaschitz
Nur zwei der fünf mutmaßlichen IS-Sympathisanten von St. Pölten müssen in Untersuchungshaft bleiben.

Der Fall hat vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt. Wie vom KURIER aufgedeckt, soll eine Gruppe Terrorverdächtiger aus St. Pölten versucht haben im islamischen Gebetsraum des Uni-Klinikums in St. Pölten Gefolgsleute und Kämpfer für den "Islamischen Staat" (IS) anzuwerben. Nach einer Untersuchungshaftkonferenz am Donnerstag wurden zwei der vier Verdächtigen unter strengen Bewährungsauflagen wieder freigelassen. Ein weiterer Beschuldigter wurde bereits vergangene Woche kurz nach der Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die jungen Männer mit tschetschenischen und mazedonischen Wurzeln sollen mindestens drei Mal die Woche konspirative Treffen im Gebetsraum des Krankenhauses abgehalten haben.

Wie die Haftentlassung von Arsuo M. (19) und Argjend G. (18) am Donnerstag zeigt, sollen die beiden nur untergeordnete Rollen gespielt haben. "Mein Mandant ist streng gläubig, lehnt das Gedankengut des IS aber strikt ab. Er hat sich einfach mit den falschen Leuten umgeben", erklärt der Verteidiger von Arsuo M., Wolfgang Blaschitz. Der 19-Jährige muss als Auflage sofort wieder zur Schule. Er steht kurz vor der Matura.

Gegen die beiden Hauptverdächtigen, Emmanuel M. (19) und Islam A. (23), bestehen weiterhin dringende Haftgründe. Die Verfassungsschützer sind dabei die sichergestellten Mobiltelefone und Computer auszuwerten. Darauf soll bereits einschlägiges IS-Propagandamaterial gesichtet worden sein.

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