Insolvenz soll die Wachauer Traditionsbäckerei retten

Barbara Schmidl kämpft mt ihren Mitarbeitern in Dürnstein um die Sanierung der Bäckerei
Die neue Chefin hofft, dass das Original Wachauer Laberl nach einem Sanierungsverfahren wieder Zukunft hat.

Ein bitterer Schritt für Barbara Schmidl: Am Donnerstag hat der Spross der seit 230 Jahren bestehenden Traditionsbäckerei Schmidl in Dürnstein in der Wachau, einen Antrag auf Eröffnung des Sanierungsverfahrens gestellt. Das Gericht stimmte der Weiterführung der Firma zu. "Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen werden. Vor meinen Mitarbeitern muss ich den Hut ziehen, sie tun mehr als man von ihnen verlangen kann", sagt Schmidl, die nach dem Abgang ihres Noch-Ehemannes jetzt wieder alleinige Besitzerin der Firma ist.

Wie berichtet, war die Firma zuletzt ins Trudeln geraten. Der bisherige Geschäftsführer soll mit einer zu intensiven Expansionspolitik und Managementfehlern dazu beigetragen haben. Nun will man sich wieder auf die "Kernkompetenz" konzentrieren: "Wir haben erstklassiges Brot und Gebäck."

Vom Caférestaurant "Grün" im Kremser Steinertorzentrum und einem Supermarkt in Stein hat sich Schmidl schon getrennt. Die Konditorei im Dürnsteiner Stammhaus ist im Moment aus Personalmangel geschlossen, soll aber bestehen bleiben. "Einige Leute sind davon gelaufen", sagt Schmidl mit Verständnis. Die fehlen in derzeit verschiedenen Bereichen. Aber schon bald will sie wieder mehr Leute beschäftigen, um beispielsweise das Team der Backstube zu verstärken.

"Die meisten sind lange dabei, kämpfen, damit es weiter geht", sagt Wolfgang Pflanzl, der schon beim Seniorchef lernte. Er hat die heutige Chefin schon vor deren Mutter versteckt, wenn sie als Kind Teig knetete, obwohl sie sich nicht schmutzig machen sollte.

Nachfolge

"Mein dreijähriger Sohn Moritz ist genauso, in der Backstube ist er am Glücklichsten. Vielleicht kann ja einer meiner Buben das Unternehmen weiter führen", hofft Schmidl.

Was ihr Mut gibt: "Meine Mutter arbeitet im Betrieb mit, der engste Mitarbeiter meines verstorbenen Vaters kommt, um zu helfen, obwohl er im Betrieb ist. Mancher kommt sogar in der Freizeit", erzählt sie.

"Bitte haben sie etwas Geduld mit uns und lassen sie uns nicht im Stich", appelliert Schmidl an Kunden.

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