Initiative in Krems: „Ohne Mampf kein Kampf“

Initiative in Krems: „Ohne Mampf kein Kampf“
Die Lehrlinge des „Hofbräu“ Krems bekochen Blaulichtorganisationen täglich zu Mittag.

Die Gastronomie steht vielerorts vollkommen still. Othmar Seidl musste viele seiner Beschäftigten in Kurzarbeit schicken. Doch in seinem Lokal „Hofbräu am Steinertor“ wird nach wie vor jeden Tag gekocht. „Wir haben acht Lehrlinge, die wir in Kurzarbeit geschickt haben. Aber mir ist schnell bewusst geworden, dass man das mit Lehrlingen nicht tun sollte“, erzählt Seidl. Er wollte, dass die Auszubildenden weiter lernen können.

Seidls Küchen- und Souschef stimmten zu und seither „ist jeden Tag Kochschule angesagt“. „Jetzt haben sie noch besser Zeit, ihnen zu zeigen, was ein guter Koch können muss. Nicht nur am Herd, sondern auch in der Organisation und im Einkauf“, sagt Seidl.

Initiative in Krems: „Ohne Mampf kein Kampf“

Unter dem Motto „Ohne Mampf kein Kampf“ versorgt das „Hofbräuhaus“ mit den Lehrlingen nun alle Blaulichtorganisationen mit Mittagessen.

150 Portionen täglich

„Wir kochen jeden Tag und alles, was wir kochen, verschenken wir“, sagt Seidl. So käme man täglich auf bis zu 150 Portionen. Die Verteilung der Speisen läuft über die Organisationen selbst. „Wichtig ist, dass die jungen Menschen in der Zeit etwas lernen“, so Seidl.

Wertgeschätzt wird der Einsatz der Köche sehr. So sagt etwa Bezirksstellen-Geschäftsführer Manfred Türk des Roten Kreuzes Krems: „Danke an das Hofbräuhaus Krems für dieses tolle Projekt – somit gehen wir gestärkt in den Kampf gegen Covid-19 für unsere Mitmenschen in Krems.“

Seidl versucht, aus der momentanen Situation etwas Positives zu ziehen. Im normalen Tagesgeschäft sei nicht immer so viel Zeit, die Lehrlinge in Ruhe einzuschulen. „Jetzt bleibt auch Zeit, dass man auf Einzelheiten eingeht. Die Lehrlinge nehmen jetzt sicher viel mit“, sagt Seidl.

Einen Beitrag leisten

Angesprochen auf seinen finanziellen Beitrag sagt der Unternehmer, dass es sich momentan ausgehe: „Es gibt so viele Menschen, die etwas leisten und mein Beitrag ist das.“ Auch die regionalen Zulieferer würden ihn unterstützen, sagt er dankbar.

„Wir helfen denen, die uns helfen, damit sie keine leeren Mägen haben.“ Das Echo auf das von den Lehrlingen Gekochte sei sehr positiv. „Ich glaube, sie haben schon viel gelernt.“

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