In der Corona-Zeit den Algen und Schnecken auf der Spur

Superfood aus der Nachbarschaft: Top-Koch Mike Nährer (2.v.r.) experimentiert zur Freude der Touristiker Andreas Purt, LR Jochen Danninger, Michael Duscher mit nahrhaften Algen aus dem Traisental
Top-Köche reizen bei der Gourmetserie "Mostviertler Feldversuche" Ressourcen der Natur und der heimschen Produzenten aus.

„Es gab keinen Tag, an dem ich nicht  experimentiert habe.“

Für Haubenkoch Mike Nährer aus Rassing bei Kapelln (Bezirk St. Pölten-Land) wurde es in der Zeit des Corona-Lockdowns fast zur Leidenschaft feine Speisen zu kreieren, obwohl dazu gewohnte Produkte nicht verfügbar waren. Nährer beobachtet und verkocht deshalb außergewöhnliche Angebote aus der Natur und der Produzenten seiner Heimat, dem Traisental, genau. Seine überraschenden Kreationen gilt es im Gourmet-Projekt „Mostviertler Feldversuche“ zu verkosten und zu erleben.

Die im Vorjahr erstmals veranstaltete touristische Genießertour mit einer Handvoll Spitzenköchen wird heuer neu aufgelegt. Für Niederösterreichs Tourismuslandesrat Jochen Danninger ist das ein Musterbeispiel, „wie kreative Gastgeber und Produzenten Gästen den Aufenthalt positiv in Erinnerung halten lassen, die so immer wieder zurückkommen“.

Die „Feldversuche“, bei denen Spitzenköche ihre Kochstellen einfach in Obst- oder Weingärten vom Traisental bis ins Ötscherland aufbauen  und dort extravagante oder auch urige Speisen  kredenzen, hat eingeschlagen, berichtet der Geschäftsführer des Mostviertel Tourismus, Andreas Purt. Sieben Veranstaltungen waren im Vorjahr mit 300 Personen ausgebucht.
 

In der Corona-Zeit den Algen und Schnecken auf der Spur

Ein Versuch wert: Nährer serviert Weinbergschnecken im Gabelbissen

Coronabedingt startete mit Haubenkoch Nährer die Serie heuer verspätet. Am 31.Juli und 1. August wird Nährer im Weingarten von Tom Dockner in Theyern im Traisental aufkochen. Dort dürfte er wohl mit einigen Überraschungen aufwarten. Das lassen die letzten kulinarischen Versuche des  innovativen Küchenchefs erwarten.   Zuletzt beschäftigte er sich damit, ein Bioschwein komplett und natürlich exquisit zu verwerten. So könnte das Schweinshirn mit Vogelbeere als Aufstrich auf einer Butterbrioche, garniert mit grünen Hollerbeeren als Kapernersatz, bei den neuen Feldversuchen ein Menügang sein. Aber auch im Traisental produzierte Spirulina-Algen, als eine Art Superfood, werden von Nährer in Cremen und auf Räucherforelle verarbeitet. Ebenfalls die in der Nachbarschaft gezüchteten Weinbergschnecken. Die serviert der Meisterkoch mit heimischem Gemüse im Gabelbissen.

In der Corona-Zeit den Algen und Schnecken auf der Spur

Touristikmanager mit Koch Hubert Kalteis und Bärenwirt Erich Mayerhofer (2,v.r.) als "Feldforscher"

Prickelnde Überraschungen

Experimentiert wird natürlich auch mit den zu den Speisen passenden Getränken. „Äpfel und hier im Traisental selten produzierte Rotweine interessieren mich besonders“, schildert Nährer.  Mit dem roten Schaumwein „Apfelkönigin“ vom rotfleischigen Baya Marisa Apfel des Weinguts Preiß oder dem fruchtigen Cider aus dem Topaz-Apfel und roter Rübe von Biobauern Matthias Weichhart hat Nährer seine Freude.

In der Corona-Zeit den Algen und Schnecken auf der Spur

Vicky Preiß mit prickelnder "Apfelkönigin 2019"

Die mutigen Gastgeber und Produzenten der „Mostviertler Feldversuche“, sieht der Chef der NÖ Werbung, Michael Duscher, als österreichweite Vorreiter punkto  Regionalität, Innovation  und Nachhaltigkeit . Als „touristisches Aushängeschild“ sollen die Feldversuche aber nicht als Marke über ganz NÖ ausgerollt, sondern als charakteristische Eigenheit im Mostviertel weitergepflegt werden, sagt Duscher.

In der Corona-Zeit den Algen und Schnecken auf der Spur

Mostviertler Feldversuche starten Ende Juli

Die exklusiven  Gourmetabende, die etwa die Destillerie Farthofer in Öhling mit Haubenköchin Theresia Palmetzhofer, die Ötscherbasis  in Wienerbruck oder die Gasthöfe Kalteis in Kirchberg an der Pielach, den Bärenwirt in Petzenkirchen oder den Top Wirt 2020 Stefan Hueber in St.Georgen/Leys zum Schauplatz haben, laufen bis Anfang Jänner 2020.
www.feldversuche.at

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