Impfzertifikate gefälscht: Notruf NÖ trennte sich von Mitarbeiter
Nach einer Festnahme wegen des Verdachts von gefälschten Zertifikaten im Landesimpfzentrum St. Pölten hat sich der Betreiber, Notruf NÖ, von dem betroffenen Mitarbeiter getrennt. Der Mann sei fallweise beschäftigt gewesen, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage.
Der Beschuldigte steht im Verdacht, durch sein Vorgehen „einer größeren Anzahl an Menschen“ geholfen zu haben, einen gefälschten 2G-Nachweis zu erlangen, erklärte Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten.
Der Beschuldigte - er gehörte laut Anklagebehörde zum medizinischen Personal des Zentrums - soll Impfzertifikate bzw. -bestätigungen ausgestellt haben, ohne dass Injektionen zum Schutz gegen Corona verabreicht wurden. Ermittelt wird wegen der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten, weil die Betroffenen mithilfe der gefälschten Nachweise Aktivitäten nachgegangen sein sollen, die nur für Geimpfte bzw. Genesene erlaubt sind.
In Bezug auf die genaue Vorgehensweise, den Tatzeitraum und mögliche Komplizen hielten sich sowohl Notruf NÖ als auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen weiterhin bedeckt. Auch nähere Informationen zum Verdächtigen wurden nicht bekanntgegeben.
Notruf NÖ soll die Machenschaften bemerkt und gemeldet haben. Der Mann war am Samstag auf frischer Tat ertappt und festgenommen worden. Aufgrund der Einvernahme und weiterer Ermittlungsergebnisse habe sich der Verdacht bestätigt, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Weil kein Haftgrund vorlag, wurde der Beschuldigte auf freien Fuß gesetzt.
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