Impfdurchbrüche in NÖ: Das sagen die geheimen Zahlen

Eine medizinische Fachkraft bereitet eine Impfung mit einer Spritze vor.
Eine Anfrage der Neos an den Gesundheitsminister gibt Aufschluss darüber, wie gut die Impfung schützt.

Während die Zahl der Corona-Infizierten wieder deutlich zunimmt und die Ampelkommission ganz Österreich wieder auf gelb gestuft hat, herrscht bei vielen Menschen nach wie vor Unsicherheit, wie gut die Impfung gegen das Virus hilft.

KURIER-Informationen zufolge war im ersten Halbjahr 2021 die Inzidenz in Niederösterreich bei Ungeimpften in jedem Monat um ein Vielfaches höher als bei Geimpften. Entsprechendes Zahlenmaterial haben die Neos nach einer Anfragebeantwortung aus dem Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt.

Eine Frau mit Brille und blauem Blazer steht in einem hellen Flur mit verschränkten Armen.

Neos-Politikerin Edith Kollermann

„Die Daten sprechen eine sehr deutliche Sprache. Zwar gibt es auch bei einer Vollimmunisierung keinen hundertprozentigen Schutz. Geimpfte sind aber deutlich besser vor Corona geschützt als Ungeimpfte“, betont Neos-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann.

Höchststand

Demnach wurde der Höchststand im März erreicht: Während Voll- und Teilimmunisierte eine Inzidenz von 15 bzw. 17 aufwiesen, lag sie bei Ungeimpften bei 279.

Dieser Trend schwäche sich laut Kollermann im Sommer zwar ab, werde aber fortgesetzt. Im Juli – also zu Beginn des 2. Halbjahres – lag die Inzidenz bei einer Vollimmunisierung der niederösterreichischen Bevölkerung von über 50 Prozent in den drei unterschiedlichen Gruppen bei 4 bzw. 6 sowie 32. Die bisherige Bilanz: Von den 54.910 Covid-Fällen, die zwischen Jänner und Juli in Niederösterreich registriert wurden, gab es 784 Fälle bei Geimpften (teil- und vollgeimpft).

Kritik

Laut Kollermann brauche es mehr solcher Daten, um Impfskeptiker und -gegner mit Fakten zu überzeugen. In diesem Zusammenhang sei es deshalb unverständlich, warum das Ministerium diese Zahlen nicht selbst veröffentlicht habe.

„Es braucht tatsächliche eine Oppositionspartei wie Neos, um hier für Transparenz zu sorgen. Denn das Ministerium wundert sich zwar über viele Impfkritiker, hat es aber bis heute nicht geschafft, eine ordentliche Datenbasis bereitzustellen, die den Nutzen der Impfung verdeutlicht“, sagt die Politikerin.

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