Im Waldviertel gefundener Seeadler wurde vergiftet

Im Waldviertel gefundener Seeadler wurde vergiftet
Jägerschaft und WWF hoffen auf Hinweise, die auch anonym entgegen genommen werden

Mit dem längst verbotenen Nervengift Carbofuran wurde jener Seeadler vergiftet, den ein Jogger im Jänner auf einem Feld in der Nähe von Raabs, Bezirk Waidhofen/Thaya, gefunden hat. Dieses Ergebnis der toxikologischen Untersuchung gab der WWF bekannt.
Das etwa fünf Jahre alte Weibchen war am 24. Jänner bei Rabesreith nicht weit von der tschechischen Grenze gefunden worden. Die zuständigen Jäger haben sofort die Polizei alarmiert.
In ganz Österreich gibt es der Aussendung zufolge nur rund 35 erwachsene weibliche Seeadler. „Bei einem derart seltenen Vogel, der erst mit vier bis fünf Jahren geschlechtsreif wird und somit zum Fortbestand der Art betragen kann, wiegt jeder einzelne Verlust doppelt schwer“, sagte Christina Wolf-Petre vom WWF Österreich, der das Auslegen von Giftködern scharf kritisiert.
Der Bezirksjägermeister von Waidhofen/Thaya,  Albin Haidl, er ist auch stellvertretender Landesjägermeister, ist betroffen von dem Vorfall. „Ich habe bei Hegeschauen darüber informiert und warne jeden, Gift auszulegen. Die Folgen wären dramatisch, denn das wird streng bestraft. So jemand darf sein Leben lang nicht mehr jagen“, betont er.
WWF und Landesjagdverband ersuchen, bei Verdacht auf illegale Vergiftung oder Abschuss von Greifvögeln die Polizei zu verständigen. Hinweise können - auch anonym - außerdem unter 0664/925 50 70 (NÖ Landesjagdverband) oder 0676 444 66 12 (WWF-Hotline) gemeldet werden.

Kommentare