Illegaler Wolfsabschuss? "Die Gesetze sind einzuhalten"

Josef Pröll
Niederösterreichs Landesjägermeister Pröll verlässt sich auf die Korrektheit der Mitglieder, bis zu acht Wolfssichtungen pro Monat.

Obwohl in Niederösterreich alle drei heimischen Wolfsrudel leben, ist es seit Monaten ruhig. Laut Statistik des Landes sind 2019 nachweislich drei Schafe von Wölfen gerissen worden. Im Herbst könnte die Anzahl der getöteten Nutztiere wieder deutlich steigen, wenn die Jungwölfe Appetit auf Fleisch bekommen. Derzeit seien die Wolfsmütter mit dem Säugen und Beaufsichtigen des Nachwuchses beschäftigt, erklären Experten.

Trotzdem hat der Vorfall in Tirol auch in Niederösterreich die ohnehin schon hitzige Debatte um Abschüsse sogenannter Problemwölfe neu angefacht. Auf die Frage, ob Niederösterreichs Landesjägermeister Josef Pröll besorgt sei, dass illegale Wolfsabschüsse auch in seinem Bundesland folgen könnten, erklärte er: „Die bestehenden Gesetze sind einzuhalten. Und Punkt.

Gerichtshof

Zuletzt begrüßte Pröll die Stellungnahme des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofs, in der zu lesen war, dass eine Genehmigung zur Wolfsbejagung in Ausnahmefällen möglich sein soll. Noch fehlt das Urteil des Gerichtshofs. Das wird spätestens im Herbst erwartet. Die bisherige Entscheidung sei eine gute „für Bevölkerung, Landwirtschaft und Jagd“, meinte Pröll damals: Sollte die jagdliche Kompetenz eines Tages bei diesem Thema gefordert sein, werde man entsprechend einschreiten.

Vergrämungen

Bisher sind nur zwei Wolfsvergrämungen im Waldviertel durchgeführt worden. Im vergangenen September bekam ein Wolf ein Gummigeschoß auf seinen Pelz gebrannt. Später sind mehrere Wölfe vertrieben worden, indem ein Jäger mehrere Geschoße vor einer Schafweide in den Boden schoss.

Seit November betreibt das Land eine eigene Hotline, unter der Bürger Wolfsichtungen melden können. Pro Monat werden acht bis zehn Anrufe – mit mehr oder weniger hilfreichen Informationen – registriert.

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