Igel-Babys entpuppten sich als Exoten
Als stachelige Kuckuckseier entpuppten sich drei drollige Pfleglinge für eine fürsorgliche Mostviertlerin. Maria Zarl aus Ardagger Markt hat über den Winter insgesamt neun Igel-Junge gehegt und gepflegt. Als sie vor etlichen Wochen die aufgepäppelten Tiere in die Wildnis entlassen wollte, wurde ihr aber klar, dass drei ihrer Schützlinge im Aussehen und Verhalten anderes sind als Igel, wie sie sie bisher kannte. In der Schar von Igel-Babys, die ihr im Herbst in einer Schachtel vor die Haustüre gelegt worden waren, dürften auch drei Afrikanische Weißbauchigel gewesen sein.
Andere Igelexperten warnten die Tierschützerin davor, diese Tiere in die Wildnis zu entlassen. Sie könnten eine Gefahr für die heimischen Populationen darstellen, meinten sie. "Sie sind größer und auch aggressiver als die anderen. Obwohl – zu mir sind sie sehr zutraulich und lieb", schildert die Igelmutter. Dennoch: Einer ihrer Lieblinge pfaucht regelmäßig recht selbstbewusst,wenn ihn seine Pflegerin auf den Arm nimmt. Auch die struppige Anordnung der Stachel interpretiert Zarl als Beweis, dass sie keine heimische Art in ihrem Keller durch den Winter gebracht hat. Also behält sie die Tiere im eigenen Garten. Fasanen, Rebhühnern oder auch Rehen hat Zarl schon ein rettendes Zuhause gegeben. Bei den exotischen Igeln ist sie aber über jene Menschen böse, die sich solche Tiere kaufen und sie dann einfach weggeben, wenn es Probleme gibt. "Das ist nicht korrekt und sollte eigentlich nicht erlaubt sein", meint Zarl.
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