Hundeführerschein und Beißkorbpflicht geplant
Nach monatelanger Prüfung scheint es nun mit der Verschärfung des Hundehaltegesetzes in Niederösterreich ernst zu werden. Neben einer Art Hundeführerschein will der zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) die Tiere in Lokalen, Einkaufszentren oder an anderen Orten mit Menschenansammlungen nicht nur an die Leine legen, sondern zusätzlich auch einen Beißkorb verpassen.
3600 Hundebisse wurden 2017 österreichweit registriert. Nachdem im vergangenen Herbst ein Kleinkind in Wien nach den Bissen eines Rottweilers starb und kurz darauf ein Dackel in Niederösterreich ein zweijähriges Mädchen schwer verletzte, sah sich Waldhäusl zum Handeln verpflichtet. Geplant ist eine Verschärfung nach Vorbild des oberösterreichischen Modells. Überall wo sich viele Menschen tummeln, sollen Leine und Beißkorb verpflichtend sein. Beim Spaziergang im Ortsgebiet etwa soll eines von beiden reichen.
Knapp 160.000 Hunde sind in Niederösterreich gemeldet. Nur bei den sogenannten Listenhunden wie Bullterrier, American Stafford, Pit-Bull oder Rottweiler waren Leine und Beißkorb bisher schon überall in NÖ verpflichtend. Darüber hinaus will Waldhäusl eine Art Verlässlichkeitsführerschein einführen. Besitzer von Listenhunden oder den etwa 3500 auffällig gewordenen Tieren mit „erhöhtem Gefährdungspotenzial“ sollen den sachgemäßen Umgang mit dem Tier in einem zehnstündigen Kurs nachweisen. Für alle anderen soll ein sechsstündiger Kurs reichen.
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