Laut polizeilichen Ermittlungen und der Anklagebehörde soll sie den Mischlingsrüden mit einem schweren Gegenstand geschlagen, Pfoten und Maul mit Klebeband verschnürt und ihn anschließend in den sieben Meter tiefen Brunnen geworfen haben. Einen Termin für den Prozess am Landesgericht St. Pölten gibt es noch nicht. Das Strafmaß beträgt zwei Jahre Haft.
Tierschutzorganisationen und Tierliebhaber hat der außergewöhnliche Fall derart bewegt, dass mehr als 30.000 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt waren. Unter den prominenten Unterstützern war auch ORF-Moderatorin Nadja Bernhard, die fast 8.500 Euro gesammelt und der Pfotenhilfe gespendet hatte.
Suchaktionen
Der Hund galt ab dem 19. April als abgängig und sein Herrl hatte – zusammen mit der Lebensgefährtin – mehrere Suchaktionen unternommen und um Mithilfe in Medien aufgerufen. Zwei Tage später waren dem Hundebesitzer frische Kratzspuren am Hausbrunnen aufgefallen. Als er die Sache überprüfte, entdeckte er den getöteten Hund im Schacht.
Der Mann war sich von Anfang an sicher, dass nur eine nahestehende Person als Täter infrage kommt. Denn der Hund war abgerichtet und ging fremden Personen nicht zu.
Hinrichtung
Angesichts der Brutalität des Delikts haben Polizei und Tatortspezialisten des nö. Landeskriminalamts nichts unversucht gelassen. Wie die veterinärmedizinische Untersuchung ergab, ertrank das Tier. Zuvor wurden ihm schwere Verletzungen mit einem stumpfen Gegenstand zugefügt. Angesichts der Ergebnisse sprachen die Ermittler von einer „Hinrichtung“.
Nach Erhebungen der Polizei Altlengbach stießen die Tatortermittler auf aufschlussreiche Spuren. So sei beispielsweise die DNA der Frau auf der klebrigen Innenseite des Paketbandes gefunden worden. Auch andere Indizien belasten die Frau, die die Vorwürfe bestreitet. Die Frau werde durch die Gesamtheit der Beweisumstände belastet, sagte Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft. Was ein mögliches Motiv anbelangt, gibt es bisher nur Mutmaßungen.
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