Hund gefesselt und ertränkt: Frauerl soll Wahnsinnstat verübt haben

Der Border-Collie-Mischling Liam lag gefesselt und ertränkt im Brunnen
Border-Collie-Mischling Liam lag in Altlengbach in Hausbrunnen. Nach fünf Monaten gibt es einen Strafantrag gegen das Frauchen.

Die schlimmen Bilder sind für Tierliebhaber nur schwer aus dem Kopf zu bekommen. Ein flauschiger Border-Collie-Mischling, wie ein Paket mit Klebeband verschnürt und in einen Brunnenschacht geworfen. Der neunjährige Liam ertrank vergangenen April auf dem Grundstück seines Herrchens in Altlengbach (Bezirk St. Pölten) nach langem Todeskampf.

Wer tut so etwas einem Tier an? Eine Frage, die die vergangenen Monate Kriminalisten schwer beschäftigt und schockiert hat. In dem aufsehenerregenden Fall von Tierquälerei gibt es nun eine dramatische Wende. Die Lebensgefährtin des Hundebesitzers und Frauchen von Liam soll für die Tat verantwortlich sein. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Leopold Bien, auf Anfrage bestätigt, wurde gegen die Frau ein Strafantrag wegen Tierquälerei eingebracht.

Laut polizeilichen Ermittlungen und der Anklagebehörde soll sie den Mischlingsrüden mit einem schweren Gegenstand geschlagen, Pfoten und Maul mit Klebeband verschnürt und ihn anschließend in den sieben Meter tiefen Brunnen geworfen haben. Einen Termin für den Prozess am Landesgericht St. Pölten gibt es noch nicht. Das Strafmaß beträgt zwei Jahre Haft.

Tierschutzorganisationen und Tierliebhaber hat der außergewöhnliche Fall derart bewegt, dass mehr als 30.000 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt waren. Unter den prominenten Unterstützern war auch ORF-Moderatorin Nadja Bernhard, die fast 8.500 Euro gesammelt und der Pfotenhilfe gespendet hatte.

Suchaktionen

Der Hund galt ab dem 19. April als abgängig und sein Herrl hatte – zusammen mit der Lebensgefährtin – mehrere Suchaktionen unternommen und um Mithilfe in Medien aufgerufen. Zwei Tage später waren dem Hundebesitzer frische Kratzspuren am Hausbrunnen aufgefallen. Als er die Sache überprüfte, entdeckte er den getöteten Hund im Schacht.

Der Mann war sich von Anfang an sicher, dass nur eine nahestehende Person als Täter infrage kommt. Denn der Hund war abgerichtet und ging fremden Personen nicht zu.

Hund gefesselt und ertränkt: Frauerl soll Wahnsinnstat verübt haben

Auch ORF-Moderatorin Nadja Bernhard unterstützte die Suche nach dem Tierquäler

Hinrichtung

Angesichts der Brutalität des Delikts haben Polizei und Tatortspezialisten des nö. Landeskriminalamts nichts unversucht gelassen. Wie die veterinärmedizinische Untersuchung ergab, ertrank das Tier. Zuvor wurden ihm schwere Verletzungen mit einem stumpfen Gegenstand zugefügt. Angesichts der Ergebnisse sprachen die Ermittler von einer „Hinrichtung“.

Nach Erhebungen der Polizei Altlengbach stießen die Tatortermittler auf aufschlussreiche Spuren. So sei beispielsweise die DNA der Frau auf der klebrigen Innenseite des Paketbandes gefunden worden. Auch andere Indizien belasten die Frau, die die Vorwürfe bestreitet. Die Frau werde durch die Gesamtheit der Beweisumstände belastet, sagte Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft. Was ein mögliches Motiv anbelangt, gibt es bisher nur Mutmaßungen. 

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