Hotel-Aus als bittere Pille: „Katastrophal" für die Stadt Baden

Alles hätte so schön sein können: Die Pandemie ist (anscheinend) weit weg, die Buchungslage vielversprechend, das Interesse der in- aber vor allem auch der ausländischen Gäste groß. 2023 sollte Baden als touristischer Hotspot in NÖ wieder an Vor-Corona-Zeiten anknüpfen, als 445.000 Nächtigungen für Freude und Umsätze sorgten. Zwischenzeitlich waren es um hunderttausend weniger.
Und jetzt das. „Wir wissen eigentlich gar nicht, wie uns geschieht. Mit einem Schlag steht mehr als ein Drittel der Vier-Stern-Betten nicht mehr zur Verfügung. Das ist katastrophal, ein enormer Schaden für die Stadt, wirtschaftlich und fürs Image“, sagt Tourismusdirektor Klaus Lorenz zur Schließung von Hotel Schloss Weikersdorf.
Konkursverfahren
Wie berichtet, war im November 2022 das Konkursverfahren über die carathotel Schloss Weikersdorf GmbH eröffnet worden. Noch im Jänner standen die Zeichen auf Fortführung, Anfang Februar zeigte der Masseverwalter aber an, dass die Insolvenzmasse nicht ausreiche, um die Masseforderungen zu erfüllen. Das Landesgericht Wiener Neustadt ordnete daraufhin die Schließung an.
Kein Interessent
Insgesamt 1.068 Gästebetten gibt es in Baden (zusätzlich 770 im Gesundheitsbereich), davon 822 im Vier-Sterne-Sektor. Oder besser – gab es. Denn nun sind es 320 weniger. „Und das wird uns massiv abgehen, denn wir brauchen jedes Bett in der Stadt“, sagt Lorenz. Nicht nur die Kurstadt selbst, auch zahlreiche Events locken heuer Gäste an.
Und auch die internationalen Besucher sind, mit Ausnahme der Russen, wieder da. Lorenz warb gemeinsam mit Bundesminister Martin Kocher und Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler erst vor wenigen Tagen im Rahmen einer Workshop-Serie der Österreich Werbung in Israel um neue Gäste. „Hohes Potenzial und hohes Interesse“ habe man dort geortet, doch ohne entsprechende Kapazitäten sind das leere Kilometer.
Doch es gibt Hoffnung, dass es mit Hotel Weikersdorf weitergeht. Der Eigentümer habe signalisiert, dass er gerne wieder aufsperren würde, auch mit einem möglichen neuen Betreiber habe es schon Gespräche gegeben, so Lorenz. Sperrfristen könnten aber dazu führen, dass das Hotel monatelang zu bleibt und „die ganze Sommersaison wegfällt“, befürchtet er.
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