Hollabrunn: Busfahrt als tägliche Lotterie

Hollabrunn: Busfahrt als tägliche Lotterie
Zoff mit den Öffis: Schon mehrmals mussten Eltern kurzfristig als Taxi einspringen.

Busfahren kann ein Abenteuer sein. Und das erleben die Schüler des Hollabrunner Gymnasiums immer öfter. Oder eben nicht. Denn immer wieder kommt es vor, dass der Bus nach der Schule einfach nicht auftaucht. Dann müssen schnell Verwandte und Bekannte als Taxis einspringen und die Schüler nach Hause bringen.

„Sechs, sieben Mal ist uns das schon passiert“, erzählen Anna Steuer, Doris Hrazdil, Isabella und Arabella Schmid, Maximilian Schubert und Manuel Schwarzinger. Sie alle kommen aus Göllersdorf bzw. Großstelzendorf. Und sie alle sind täglich auf den Bus angewiesen. „Erst am Freitag hat es wieder das große Chaos gegeben“, ist Vater Andreas Steuer sauer. „Dann hab ich bei Postbus angerufen und gefragt, was da schon wieder los ist. Aber die haben den Lenker gar nicht am Handy erwischt“, schüttelt er den Kopf. Kurzfristig organisierten sich die Eltern der betroffenen Kinder und brachten sie heim.

Schon seit Schulbeginn im September wurde die Haltestelle des Gymnasiums verlegt. Denn vor der Schule wurde die Straße aufgerissen. Die Busse fahren nun hinter der Schule von der Ersatzhaltestelle weg. „Aber das hat sich anscheinend noch nicht herumgesprochen“, vermutet Steuer. „Es sind auch immer wieder andere Fahrer in den Bussen.“ „Einmal hat uns ein Busfahrer gefragt, wie er denn jetzt fahren muss“, schildert Maximilian Schubert. „Das kann doch nicht wahr sein“, ist Vater Steuer empört.

„Alle Kurse wurden gefahren, wobei es zum Teil zu Verspätungen gekommen ist“, sagt Sprecher Christoph Seif. „Verspätungen können aber jederzeit vorkommen. Einflussfaktoren wie Verkehr, Wetter oder Traktoren können sich auf die Fahrzeiten auswirken.“ Die Lenker seien jedenfalls „perfekt eingeschult“ worden. Das Liniennetz wurde optimiert. „Nach eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit.“ Und auch engagierte Subunternehmer seien rechtzeitig informiert worden.
In der Vergangenheit habe es Differenzen zwischen dem offiziellen Fahrplan und der tatsächlich gefahrenen Route und Haltestellen gegeben. „Diese eigenmächtigen Fahrten sind nicht berücksichtigt, weshalb es hier zu massiven Kundenreaktionen kommt“, meint Seif.

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