Umfahrung B123 vor dem Start

Umfahrung B123 vor dem Start
Anrainer der Mauthausener Bundesstraße setzen auf Urteil des VwGH.

Lärm, Abgase und ständige Gefahr. Die Bewohner der Orte Pyburg und Windpassing an der Mauthausner Bundesstraße, B 123, im Bezirk Amstetten werden seit Jahren von einer Verkehrslawine gequält. Ein bislang nicht veröffentlichtes Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) zur geplanten Umfahrung lässt hunderte Anrainer nach fast 20 Jahren Lärm und Staub wieder auf Lebensqualität hoffen.

„Im Erkenntnis gibt es keine Einwände gegen die Umfahrungsstraße grundsätzlich, allerdings formelle Angelegenheiten, die wir mit unseren Juristen abarbeiten werden“, berichtet Gerhard Fichtinger, von der NÖ Straßenbauabteilung. Um Zeit zu sparen werde nun die Auftragsvergabe für den Bau der 2,8 Kilometer langen Strecke vom Bauherrn, dem Land NÖ, vorangetrieben.

Dass es überhaupt zum langen Rechtstreit vor den Höchstrichtern gekommen war, lag an einem Lapsus bei der Bauverhandlung. Wie berichtet, hatte man den Vater eines Grundeigentümers mit dem Recht auf ein Ausgedinge nicht geladen. Anwalt Christian Kieberger klagte die übergangene Parteienstellung ein. Von einem aktuellen Urteil des Höchstgerichts in diesem Fall hat Kieberger allerdings bisher noch keine Informationen.

Blockaden

Die Botschaft, dass es neue Hoffnung auf die Entlastung gibt, ist bereits zu den Anrainern durchgedrungen. Mit spektakulären Blockaden der B 123 hatten sie zuletzt 2011 gegen den täglichen Blechwurm aus mehr als 25.000 Autos gekämpft. Riesige Steine schützen mittlerweile Geh- und Radwege sowie Privatstraßen in den Orten vor täglichen Stau-Flüchtlingen, die alle Verbote ignorieren.

„Die Situation ist gespannt und eigentlich unerträglich“, sagt Anrainer Herbert Pühringer. Er ist zuversichtlich, dass das VwGH-Erkenntnis einen Baubeginn des neuen B 123-Abschnitts schon im kommenden Sommer zulassen wird. „Sollte es trotz eines positiven Urteils zu weiteren Verzögerungen kommen werden wir die Bundesstraße wieder blockieren. Dieses Mal aber ohne Ankündigung und Genehmigung. Die Verzweiflung der Leute ist einfach zu groß“, droht Pühringer und fordert, dass die Ortsdurchfahrten später für den Durchzugsverkehr gesperrt werden.

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