Vision ist aufgegangen: Erster Maturajahrgang in neuem Gesundheitsschultyp

Eine Gruppe von Absolventen feiert mit ihren Diplomen im Freien.
Neue Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege in Gaming läuft noch als Schulversuch.

Im Bemühen, den massiven Personalmangel im Pflegebereich zu mildern, wurde im Jahr 2020 in Gaming im Bezirk Scheibbs von der Caritas St. Pölten und dem Land Niederösterreich ein Schulversuch installiert. 

Jetzt herrscht im Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe (BiGS) Feierstimmung. Nach fünfjähriger Ausbildung nach einem völlig neuen Lehrplan wurde der erste Maturajahrgang gefeiert und verabschiedet. 

In der ehemaligen Gaminger Landwirtschaftsschule wurde in enger Kooperation zwischen Land NÖ und der Caritas als Schulträger die 5-jährige Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege gegründet. Die NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) und der Bildungscampus Mostviertel mit dem Know-how im Pflegebereich sind mit im Boot.

Pioniergeist

Nun ist angesichts der knapp zwei Dutzend Maturanten stolzer Pioniergeist  in der Schule zu spüren. "Ja, natürlich sind wir stolz. Die Ausbildung ist wirklich gut und umfassend. Unsere Absolventen können, wenn sie das wollen, sofort voll ins Berufsleben einsteigen“, berichtet Direktorin Barbara Heigl

Nahezu alle Absolventinnen würden dem Pflege- und Gesundheitsbereich treu bleiben, so die Schulleiterin. Manche steigen gleich ins Berufsleben ein, wobei die Caritas St. Pölten ihre Schützlinge auch mit attraktiven Job-Angeboten umwirbt. Aber auch Studienzweige für den gehobenen Pflege- oder Sozialarbeitsdienst auf Fachhochschulen hätten manche Abgänger im Visier, schildert Heigl. Auch das Medizinstudium sei für etliche interessant, "aber da stehen die Aufnahmetests ja erst bevor“.

Regelschulform in zwei Jahren

Noch zwei Matura-Jahrgänge werden im Gaminger BiGS im Rahmen des Schulversuchs geführt, dann wird die neue Ausbildungsform als Regelschulform angeboten. Zur Maturazeugnisverleihung reiste eine hochrangige Gratulantenschar nach Gaming.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und NÖ Bildungsdirektor Karl Fritthum sahen sich in der Entscheidung, den Schulversuch zu starten, voll bestätigt. Ebenso Caritas-Generalsekretär Christoph Riedl: Die Idee, dem Fachkräftemangel mit einem attraktiven durchlässigen und sinnstiftenden Angebot an die jungen Menschen entgegenzutreten, sei aufgegangen, so Riedl.

Die Ausbildungsverantwortlichen betonten, dass es sehr herausfordernd gewesen sei, die zwei Bildungssysteme, nämlich das Regelschulwesen und die Gesundheitsausbildung, zusammenzuführen. Umso mehr wurde die Leistung der Maturanten gelobt.

Weitere Ausbildungen

Neben der berufsbildenden höheren Schule bietet das BiGS Gaming auch eine 2-jährige Schule für Sozialbetreuungsberufe ab dem vollendeten 17. Lebensjahr sowie eine 3-jährige Fachschule für Sozialberufe (FSB) an.

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