Dies hofft Hiermann, auch diesmal erreichen zu können. „Ich versuche, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um eine humane Lösung zu finden“, sagt sie. Sie vermisse allerdings die Unterstützung von Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ), klagt die Grüne. „Er hat mir mitgeteilt, dass dies keine Frage des Tierschutzes ist, für den ich als Gemeinderätin zuständig bin, sondern hat es dem Hochwasserschutz zugeordnet.“ Sie versuche nun, „quasi im Alleinkampf, den Biber vor der Tötung zu retten.“
Auf Privatgrund
Doch Linhart stellt klar: „Natürlich werden wir alles dafür tun, dass das Tier nicht getötet wird. Die Gemeinde ist hier nur einfach nicht zuständig. Denn das Retentionsbecken befindet sich auf Privatgrund.“ Er sei überzeugt, dass eine Übersiedelung des Bibers möglich sein werde.
„Das Problem ist, dass er sich im Hochwasserschutzgebiet befindet und dort auch Dämme baut, was Biber nun einmal tun.“ Die Sicherheit der Gemeinde habe für ihn in diesem Fall Priorität, sagt Linhart: „Wenn er eine Verklausung verursacht, ist das gefährlich.“
Suche nach Revier
Im Falle einer Umsiedelung sei es jedoch wichtig, ein entsprechendes Gebiet zu finden: „Man kann ihn nicht einfach im Wienerwald aussetzen. Biber brauchen ein eigenes Revier.“ Im letzten Fall vor rund sieben Jahren seien die Tiere deshalb nach Ungarn gebracht worden, wo Platz für ein solches Revier war.
Mödlings Bezirkshauptmannstellvertreter Elmar Seiler betont: „Der Biber ist eine besonders geschützte Art. Die NÖ Biber-Verordnung definiert die zulässigen Eingriffe in die Population.“ Eingriffsberechtigt seien „zur Instandhaltung von Wasserbauten Verpflichtete“ sowie die Gemeinde. Zuvor habe eine Beurteilung durch ein sachkundiges Organ zu erfolgen, so Seiler.
Bürgermeister Linhart verspricht daher, mit dem privaten Grundeigentümer Kontakt aufzunehmen, um eine Lösung zu finden. Zunächst sei wahrscheinlich eine Entfernung des gebauten Dammes ausreichend, meint er.
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